Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bischoffen,
In den vergangenen drei Wochen hat sich der Zugang von Menschen aus der Ukraine deutlich erhöht. Waren es im Spätsommer zwischen 10% und 20% der wöchentlichen Zugänge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, ist die Zahl der dort ankommenden Personen mit dem verstärkten Bombardement durch Russland sowie sicher auch durch den Einbruch des Winters auf 30% bis 40% angestiegen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass von den wöchentlich ca. 1000 ankommenden Personen in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung, 300-400 Personen aus der Ukraine kommen.
Zwischen dem 17. August und dem 5. Oktober 2022 sind bereits insgesamt 336 Personen in und durch die Kommunen des LDK untergebracht worden.
Die Kapazitäten des Landkreises in den bis jetzt von privater Seite angemieteten Unterkünften sind weitestgehend erschöpft und darüber hinaus wurden durch die Öffnung der Unterkünfte in Haiger auf dem Paradeplatz und in Wetzlar im Finsterloh weitere Möglichkeiten zur Unterbringung geschaffen.
Bereits bis Mitte Oktober 2022 erfolgten durch den LDK Zuweisungen an verschiedene Kommunen, die ihre Unterbringungsquote bis dahin nicht erfüllt hatten.
Eine Delegierung von Menschen aus der Ukraine an die Kommunen wird, auch wegen der genannten Kapazitäten in Haiger und Wetzlar, im Jahr 2022 voraussichtlich nicht mehr notwendig sein.
Der Lahn-Dill-Kreis behält sich für 2023 jedoch weiterhin die Möglichkeit der Verteilung von Flüchtlingen auf die Gemeinden vor. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auch unsere Gemeinde Bischoffen im neuen Jahr von Zuweisungen betroffen sein wird.
Noch erfüllen wir in unserer Gemeinde den Zuweisungsschlüssel über das festgelegte Maß hinaus mit ca. 108%. Es sind aktuell 79 Flüchtlinge bei uns untergebracht.
Wir möchten zunächst möglichst vermeiden, die Menschen in einer Sammelunterkunft im DGH Bischoffen unterbringen zu müssen. Dies ist zukünftig aber leider auch nicht ausgeschlossen.
An dieser Stelle vielen Dank an alle Helfer und Gastgeber in allen Ortsteilen für ihre aufopfernde Hilfe bei dieser schweren Herausforderung für unsere Gemeinschaft.
Ohne Sie Alle wäre die ganze Situation nicht zu bewältigen.
Die Lage hat sich also nochmals verschärft.
Es werden darüber hinaus Helfende gesucht, die dabei unterstützen möchten, den bereits bei uns in Bischoffen untergebrachten Flüchtlingen bei der Bewältigung der nun einmal notwendigen Behördengänge oder bei Antragsverfahren als „Flüchtlingspaten“ zu helfen bzw. zur Seite zu stehen. Gerade das stellt die geflüchteten Menschen, oftmals nicht nur sprachlich, vor eine große Herausforderung, die im Alleingang fast nicht zu bewältigen ist.
Es ist einmal mehr Solidarität und Miteinander gefragt und wir sind weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen!
Hier also nochmals meine Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Bischoffen. Wer Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchte oder wer sich eine ehrenamtliche Aufgabe als „Flüchtlingspate“ vorstellen kann, bitte dringend bei der Gemeindeverwaltung Bischoffen unter 06444 923115 oder per E-Mail an rathaus@bischoffen.de melden.
Gerne stellen wir Ihnen bei Bedarf weitergehende Informationen zur Verfügung.
Vielen Dank vorab für Ihre Unterstützung!