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Braunfelser Stadtnachrichten
Ausgabe 28/2022
Aus unserer Stadt
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Kanalsanierung in Braunfels geht weiter

Auch in diesem Jahr sind die Stadtwerke Braunfels im Rahmen der Eigenkontrollverordnung (EKVO) im Stadtgebiet unterwegs. In der Kernstadt wird es in den nächsten Wochen vor allem folgende Straßen betreffen: Dr.-Erich-Schneider-Straße, Heinrich-Ziegler-Straße, Im Gretchesgarten, Sälzerweg, Neuköllner Straße, Ulmenweg sowie Weilburger Straße.

Da vorwiegend in geschlossener Bauweise saniert wird, müssen die betroffenen Straßenabschnitte oft nicht aufgerissen werden. So können einerseits die Kosten in Grenzen gehalten werden und es gibt auch weniger Straßensperrungen, die den Verkehr behindern könnten.

Die Sanierungsarbeiten werden vorwiegend tagsüber durchgeführt. Weil zu dieser Tageszeit nicht viel Abwasser produziert wird, ergeben sich für die Anwohner kaum Einschränkungen. Lediglich bei einer aufwändigen Sanierung müsste das Abwasser umgepumpt werden. Das ist jedoch äußerst selten der Fall.

Vor Beginn der eigentlichen Sanierung werden die Kanäle durch eine spezielle Robotertechnik überprüft und eventuelle Hindernisse beseitigt. Die Firma Diringer & Scheidel Rohrsanierung, Niederlassung Schöffengrund, wenden ein sogenanntes "INLINER"-Verfahren an. Dabei wird ein im Werk c-förmig vorgeformtes Hart-Polyethylen-Rohr (HDPE-Rohr) in das vorhandene Rohrnetz eingezogen. Nach Hinzuführung von Druck und Wärme entfaltet sich das neue Rohr und legt sich an die Innenwand des alten Rohres an. Dieser Effekt wird auch "Memory-Effekt" genannt. Dieses System lässt sich vor allem dort einsetzen, wo durch ungünstige Umstände, wie Unzugänglichkeiten, eine hohe Verkehrsdichte oder aufwendige Überbauungen eine offene Bauweise schwierig bis unmöglich ist. Zudem ist dies Verfahren wesentlich günstiger als die Kanäle in offener Bauweise auszutauschen. Das Ergebnis ist ein statisch eigenständiges und belastbares Rohr.

Das Ingenieurbüro Müller aus Wetzlar betreut die Sanierungsarbeiten. Seit 10 Jahren wird in Braunfels das gesamte Kanalnetz systematisch nach den Vorgaben der EKVO saniert. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke stehen dafür jedes Jahr 400 000 Euro zur Verfügung.