Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk): Am vergangenen Freitagnachmittag ist im Wald bei Dillenburg-Frohnhausen auf dem Harzkopf ein Feuer ausgebrochen. Innerhalb kurzer Zeit breitete sich der Waldbrand auf eine Fläche von 30 Hektar aus. Am Samstagnachmittag brach ein zweites Feuer aus: Am Ortsrand von Haiger-Niederroßbach ist eine Waldfläche von vier Hektar betroffen.
Über 1.000 Einsatzkräfte der Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten und des THW sind seit Freitag im Einsatz. Am heutigen Montag laufen die Vorbereitungen, um einen Löschbagger im nicht zugänglichen Bereich zum Einsatz bringen zu können. Dieser funktioniert einfach gesagt wie ein Rasensprenger und bewässert die vom Brand betroffenen Flächen automatisiert. HessenForst unterstützt den Lahn-Dill-Kreis in der Vorbereitung und schlägt weiterhin Schneisen in den Wald, die der Löschbagger dann befahren kann. Die Löscharbeiten werden vermutlich noch die ganze Woche andauern. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Glut sich im trockenen Waldboden festgesetzt hat.
Nachdem die Größe der betroffenen Fläche bei Frohnhausen am Freitag zunächst auf sieben Hektar geschätzt wurde, zeichnete sich im Laufe des Samstages ab, dass sich Flammen und Glut mittlerweile auf 30 Hektar verteilt hatten. "Beim Überfliegen mit dem Löschhubschrauber, der auf dem Weg zum Brand nach Frohnhausen war, wurde dann das Feuer bei Niederroßbach entdeckt", sagt Kreisbrandinspektor Harald Stürtz. "Das war unser Glück. Denn das Feuer ist direkt am Ortsrand in der Nähe von Häusern ausgebrochen. Unsere Einsatzkräfte konnten sofort massiv eingreifen und damit Schlimmeres verhindern", so Stürtz weiter. Für die Bevölkerung und auch für Gebäude bestehe derzeit keine Gefahr. Die Lage sei nach momentanem Stand stabil. Der Kreisbrandinspektor geht davon aus, dass die Löscharbeiten in den beiden betroffenen Gebieten noch tagelang andauern werden.
Bis zum gestrigen Sonntag waren die Einsatzkräfte noch damit beschäftigt, immer wieder aufflammende Glutnester zu löschen und die betroffenen Flächen großzügig zu bewässern. Dabei wurden sie durch Helikopter der Bundes- und Landespolizei unterstützt.
Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Lagekoordination am Sonntag war die Sicherstellung der Wasserversorgung - sowohl des Trink- als auch des Löschwassers. Um Trinkwasser einzusparen, wurde das Löschwasser aus dem nahegelegenen Hammerweiher (Dietzhölztal-Steinbrücken) geholt und zum Badeweiher in Dillenburg-Frohnhausen gebracht. Landwirtinnen und Landwirte aus der Region übernahmen diese Aufgabe. Sie haben sich selbst organisiert. Mit Schleppern und Wassertanks transportierten sie das Löschwasser zum Badeweiher. "Das freiwillige Engagement ist riesig. Wir sind wirklich dankbar für diese Unterstützung", freut sich Harald Stürtz. Auch was die Verpflegung der Einsatzkräfte angeht, erfährt der Landkreis im Moment große Unterstützung aus der Bevölkerung. Über die Sozialen Medien haben sich Gruppen koordiniert, die zusammen mit dem DRK Lebensmittel und Getränke für die Einsatzkräfte zur Verfügung stellen.