Die Naturschützer der Braunfelser AGNU-Gruppe haben zu dieser Zeit des Jahres umfangreiche Pflegearbeiten in ihren Projektbereichen zu erledigen. Der jüngste Arbeitseinsatz erfolgte in den Philippsteiner Kirschbachwiesen. Die AGNU betreut und entwickelt im Sinne des Artenschutzes und im Auftrag des Pächters, der Naturlandstiftung Lahn-Dill, die 2,5, Hektar feucht- bis trockenen Wiesen am Rand des Kirschbachwaldes seit 2010. Der Wald selbst mit seinen 7,7 Hektar Wald genießt mittlerweile auch auf Anregung der AGNU einen Schutzstatus. In den letzten Jahren war die Aufgabe jeweils in Schritten, den überschießenden Schwardornbewuchs zurückzudrängen. Das Kirschbachtal soll sich gemäß des Pflegeplanes zu einem offenen, artenreichen Bachtälchen weiterentwickeln. Jetzt war ein auf verschiedenen Flächen massenhafter Aufwuchs junger Schwarzdorntriebe mit Motorfreischneidern und Handarbeit zu entfernen. Ansonsten wird der Schwarzdorn über kurz oder lang die gesamte Fläche zuwachsen, was dem vielfältigen Artenschutz entgegenliefe, betont Joachim Bernecke von der AGNU. Alle anderen Pflanzen wie etwa Weißdorne und Büsche von wilden Rosen wurden belassen, sie dienen auch als Ansitze für den in Kirschbach vorkommenden Neuntöter. Der Neuntöter ist eine Vogelart aus der Familie der Würger mit der Eigenart seine Beutetiere – Großinsekten und kleine Säuger – auf Dornen aufzuspießen. Er brütet seit Entnahme der dort vor Pflegeübernahme durch die AGNU in der Kirschbach bestehenden Nadelbaumkultur. Neuntöter sind Zugvögel, die in Afrika überwintern. Wie bei den Pflegeeinsätzen der AGNU üblich, gab es nach der Arbeit einen kleinen Imbiß und einen regen Austausch zu unterschiedlichen Fragen des Natur- und Waldschutzes. Joachim Bernecke betonte, dass die AGNU sich über jeden am aktiven Naturschutz interessierten Mitmenschen sehr freut. Der AGNU-Naturfotograf Wolfgang Mehl zeigte seine neuesten Naturbilder aus den verschiedenen Naturschutzprojekten um Braunfels.
Auf dem Foto die „Einsatzgruppe“ der AGNU in der Kirschbach. Plus das im kleinen Tälchen ansässige Neuntöterpärchen. Auf dem weiteren Foto das Männchen mit 2 Jungen. Fotos vom Vorjahr, Neuntöter sind Zugvögel und noch nicht wieder zurück aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück. Fotos Wolfgang Mehl
Joachim Bernecke/AGNU