Nachdem wir letztes Jahr im Herbst noch einen Nachmittag mit Spielen im Freien eingelegt haben und danach voll und ganz mit dem Basteln für den Tannenbaum an der Kirche beschäftigt waren, geht die Entdecker-Tour der „Hatteröder Kids“ jetzt weiter und hat uns am Samstag, den 04.02.2023 zum Mahl- und Mischdienst Heiderich (Inh. E. Schleer) geführt.
Die großen und etwas anders aussehenden LKWs haben wir schon oft durch Hatterode fahren gesehen, aber was sie genau tun und wo sie parken, das wussten wir nicht. Daher sind wir der ganzen Sache mal genau auf den Grund gegangen und dabei aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen.
Doris und Gerhard Heiderich haben uns mit in eine große Halle genommen, in der gleich zwei dieser speziellen LKWs standen (insgesamt gibt es sogar fünf davon). Als Gerhard Heiderich uns dann erklärt hat, dass die Fahrzeuge eigentlich leer zu den Landwirten fahren und dann auch wieder leer zurück kommen, haben wir erst einmal die Welt nicht mehr verstanden, denn ein LKW transportiert doch eigentlich Sachen und wie kann man Geld verdienen, wenn man leer durch die Gegend fährt… Jetzt waren wir echt richtig neugierig, wie das alles so funktioniert.
Als erstes haben wir zwei Wannen mit Getreide in der Halle gefunden – die Körner haben sich gut angefühlt. Wir haben dann erklärt bekommen, dass die Körner so nicht von den Tieren gefressen werden können, sondern zuerst gemahlen oder gequetscht werden müssen und dass noch Vitamine und Nährstoffe dazu kommen, bevor daraus Tierfutter entsteht. Beim genaueren Anschauen der LKWs haben wir dann festgestellt, dass das eigentlich gar keine LKWs, sondern fahrende Mühlen sind, die das Getreide ansaugen, zerkleinern, mit Mineralien und Nährstoffen mischen und dann wieder herauspusten können. Eine echt spannende Technik, die wir sogar live erleben durften.
Zuerst haben wir aus mehreren Teilen einen langen Schlauch zusammengebaut – hier war Teamarbeit gefragt sowohl beim Tragen der Schläuche als auch beim aneinanderkoppeln. Dann wurde die fahrende Mühle angestellt und so wurde aus dem Schlauch ein „Mega-Staubsauger“, der die Körner angesaugt hat. In dem Fahrzeug wurden die Körner dann mit einer Hammermühle klein gemahlen und am Ende kam aus einem anderen Rohr ganz feines Mehl heraus. Den zweiten Teil der Körner haben wir dann selbst mit dem Schlauch aufgesaugt – das ging aber auch nur mit mehreren zusammen, denn der hat echt Power. Diesmal wurden die Körner zwischen Walzen gequetscht und am Ende kam ein etwas gröberes Mehl heraus, denn Hühner (z.B.) mögen es nicht, wenn es ganz so fein gemahlen ist. Probiert haben wir das gemahlene Getreide natürlich auch, aber das war ehrlich gesagt eine ganz schön trockene Angelegenheit….
Nachdem wir nun wussten, was diese Mühlen alles können, wollten wir die Maschinen natürlich genau anschauen. Gerhard hat uns erst einmal in den Mischer schauen lassen. Er kann automatisch vergrößert werden und hat ein Fassungsvermögen von 11,7 m³ - wir haben zwar noch keine Ahnung, was ein m³ ist, aber es hört sich auf jeden Fall viel an und der Behälter ist auch echt riesig. Im Führerhaus durften wir uns auch alles genau anschauen und die Hupen haben wir selbstverständlich auch getestet. Besonders spannend fanden wir dann noch die Grube oder wie Doris sie nennt, den „Geisterkeller“. Wenn man die Gitter aus dem Fußboden hebt, kommt eine geheime Treppe zum Vorschein und es geht runter ins Dunkle…Mit einer Taschenlampe bewaffnet, haben wir das natürlich alles genau inspiziert. Die Grube dient dazu, dass man auch mal unter die fahrenden Mühlen schauen und Reparaturen vornehmen kann. Geister haben wir zum Glück nicht gefunden.
Ganz besonders gefreut haben wir uns über das Müsli-Kakao-Buffet, das Doris und Gerhard für uns vorbereitet hatten. Das war superlecker! Zum Abschluss hatten die beiden dann noch eine Überraschung für uns alle, denn in einem anderen Teil der großen Scheune befindet sich gut versteckt ein Spielboden, auf dem wir uns nach Herzenslust beim Schaukeln, Klettern, Fahrzeuge fahren und vielem mehr austoben konnten. Das war einfach spitze!
Am Ende dieses nachmittags waren wir nicht nur ausgepowert und happy, sondern auch um viele spannende Infos reicher. Wir wissen jetzt, warum die Maschinen leer zu den Landwirten fahren und auch leer wieder zurückkommen – sie kümmern sich vor Ort darum, dass das eigene Getreide zu Futter verarbeitet wird und das bleibt dann natürlich auf dem jeweiligen Hof für die Tiere. Eine runde Sache, wie wir finden.
Danke für den tollen Nachmittag!