Professor Rüdiger Henrich sorgte im letzten Herbst für die wissenschaftliche Ausschilderung des Museums. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Claudia Henrich.
Zu den Prunkstücken der Ausstellung gehört der Wendelhalsring aus keltischer Zeit.
Breitscheid-Erdbach. Über drei Jahre hatte das Erdbachium, das Museum im Breitscheider Ortsteil Erdbach, wegen der Corona-Auflagen geschlossen. Im Spätherbst war es erstmals wieder an zwei Sonntagen geöffnet, dann ging es in die Winterpause.
Ab dem 13. April soll es künftig wieder regelmäßig geöffnet sein, und zwar an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt zwei Euro, ermäßigt einen Euro.
Geöffnet hat dann parallel auch das Erdbacher Dorfcafé, das in unmittelbarer Nähe zu Kaffee und Kuchen einlädt.
Die Aktiven um Bürgermeister Roland Lay und dem ehrenamtlichen Museumsleiter Uli Horch nutzten die Zwangspause für zahlreiche Neuigkeiten. So wurde die Geologie-Ausstellung, die mit Mineralien und Fossilien die regionale Erdgeschichte greifbar macht, gründlich umgestaltet. Von Prof. Dr. Rüdiger Henrich, der lange Zeit an der Uni Bremen forschte und lehrte, stammen die dazugehörigen neuen Informationstafeln, die jetzt in zwei Räumen an den Wänden hängen.
In einem dritten Raum wird an die Kelten erinnert, die vor über zweitausend Jahren zwischen Breitscheid und Erdbach siedelten. Ein Teil der Funde stammt von systematischen Grabungen an den Steinkammern, zwei natürlichen Höhlen, die in den 1880er Jahren durchgeführt wurden. Andere Funde kamen bei Bauarbeiten zufällig ans Tageslicht.
In einem großen Diorama wird die Erdbach-Sage dargestellt. Demnach waren es Zwerge, die Ärger mit den Dorfbewohner hatten, und die deswegen das Gewässer im Erdreich verschwinden ließen.
Drei vorübergehende Sonderausstellungen ergänzen diese Präsentation. Karl-Heinz Schwarze hat die ehemalige Verladung des Basalt-Abbaus am Steinringsberg im Maßstab 1:87 nachgebaut. Im gleichen Maßstab sind die LKW von Klaus Bott. Handelsübliche Modelle hat er umlackiert und neu beschriftet, nach den großen Vorbildern heimischer Speditionen und Bauunternehmen. Passend dazu präsentiert Finn Luca Klein sein Modell des Flammersbacher Eisenbahnviadukts, das er detailliert nachgebaut hat.
Dazu kommen die Playmobil-Figuren von Uli Horch und Insa Warfsmann, die Römer und Kelten darstellen.
Bis auf weiteres gehört auch ein kleiner „Treppenflohmarkt“ dazu, dessen Angebote laufend ergänzt werden. Gegen eine kleine Spende ans Museum können hier Bücher und andere Gegenstände aus Haushaltsauflösungen erworben werden.
Jederzeit zugänglich ist ein Kräutergärtchen vor dem Eingang des Museums, das Heike Nickel gestaltet hat. Ergänzt wird es neuerdings durch ein Insektenhotel. Hergestellt wurde das in der Produktionsschule, die in der ehemaligen Neumühle unterhalb von Erdbach angesiedelt ist.
Von Uli Horch