Das Ambiente stimmte, der Inhalt auch. Ulrich Thielmann, der, familiär bedingt, nahezu seine gesamte Kindheit auf dem Breitscheider Flugplatz verbracht hat und heute in der Nähe von Koblenz zu Hause ist, war am Freitagabend (09.09.2022) temporär an den früheren Tatort zurückgekehrt. Wobei der Begriff „Tatort“ im doppelten Sinne wörtlich zu nehmen war bzw. ist. Denn es ging bei der Visite auch um Täter und Opfer. Im großen Flugzeughangar der LSG Breitscheid-Haiger, zwischen von der Hallendecke baumelnden und am Boden dicht Fläche an Fläche verschachtelt geparkten Sportflugzeugen las der Autor auf Einladung der Gemeindeverwaltung aus seinem neuen Roman, einem, natürlich in Fliegerkreisen angesiedelten Krimi: „Mittsommerflug“. Und der Plot ist, Lokalkolorit, in weiten Teilen in der näheren Umgebung der „Hub“ angesiedelt. Spannend von der ersten bis zur letzten 312. Seite des Romans. Die Figuren sind glaubwürdig, die Dialoge fesselnd. Bürgermeister Roland Lay outet sich bei dieser Gelegenheit als großer Fan des Schriftstellers. Eintritt wurde nicht erhoben, freiwillige Spenden jedoch waren für die Jugendgruppe der LSG bestimmt.
Keine Ahnung, aus welchen inspirierenden Quellen dieser schreibende Pilot seine Anregungen schöpft. Aber was er da zu Papier bringt, hat Hand und Fuß. Ist stimmig, authentisch, logisch nachvollziehbar und über alle Maßen unterhaltsam. Und der Leser kann nebenbei noch eine Menge lernen, über die Strukturen, Abläufe und Zwänge, denen die Allgemeine Luftfahrt unterliegt. Scheinbar spielerisch erfährt der Rezipient, wie dieses geheimnisvolle Wesen namens Fliegerei funktioniert und tickt.
Inzwischen arbeitet Ulrich Thielmann bereits an seinem vierten Buch. Dafür sind natürlich umfangreiche Recherchen erforderlich. Worum es genau geht, verrät er nicht. Aber wir können sicher sein: Flugplätze und Flugzeuge werden eine zentrale Rolle spielen. Ready for Take-Off!