Vor dem Bus mit den Kindern aus Medenbach: v.l. 2. Konrektorin Corinna Lenz-Lopatka, Schulleiter i.K. Carsten Geiß-Preuschoff, Fahrer Thomas Helsper, Bürgermeister Roland Lay, Fahrer Eberhard Nickel, Konrektorin Mandy Schneider
Breitscheid/Medenbach. Aufgrund räumlicher und struktureller Gegebenheiten konnte in der Grundschule Medenbach bislang eine nachschulische Betreuung nicht realisiert werden. In direkter Nachbarschaft zur Fritz-Philippi-Schule Breitscheid gelegen, organisatorisch verbunden, aber doch räumlich aufgrund des Fahrweges getrennt, konnten die Kinder aus Medenbach schon länger am Betreuungsangebot der FPS teilnehmen, was für einige, vor allem junge, Familien eine willkommene Entlastung des Familienalltags darstellt. Die Kinder können unter sachkundiger Anleitung und Trägerschaft der AWO zu Mittag essen, Hausaufgaben erledigen und mit Gleichaltrigen spielen. Leider stellte bislang der Transport der Kinder nach Schulschluss von Medenbach nach Breitscheid für viele ein Problem dar, musste doch der Transport in familiärer Eigenregie organisiert werden, aber gerade weil man ja eben nicht zuhause ist und fahren könnte, möchte man seine Kinder ja in einer Betreuung gut aufgehoben wissen.
In den vergangenen Wochen konnte in sehr konstruktiven Gesprächen zwischen Bürgermeister und der neuen Schulleitung eine sowohl kreative als auch praktikable Lösung gefunden werden: Die Gemeinde Breitscheid stellt einen 9-Sitzer-Bus zur Verfügung, der auch für die Gemeindepflegestation eingesetzt wird, und der Förderverein der FPS sorgt dafür, dass ehrenamtliche Fahrer bereit stehen. Die Schule hat den Stundenplan so angepasst, dass ein Transport auch zeitlich funktioniert. Für alle Beteiligten stellt diese Lösung eine Win-Win-Situation dar: Für die Medenbacher Familien wurde ein weiteres Stück Sicherheit und Flexibilität geschaffen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Beide Schulen – Medenbach und Breitscheid – erweitern ihr Angebot im Sinne der Kinder und bieten eine qualifizierte Mittagsbetreuung an. Sollte das Angebot gut angenommen werden, sei man „in den Startlöchern, weitere Angebote ganztägig realisieren“ zu wollen, so der kommissarische Schulleiter Carsten Geiß-Preuschoff. Ein qualitativ hochwertiges ganztägiges Angebot sei für Schulen unerlässlich und einfach eine Notwendigkeit, um die Familien des Einzugsgebietes optimal auf Höhe der Zeit betreuen zu können. „Die Bedingungen sind aktuell für viele Familien wirklich schwierig. Darauf muss Schule reagieren und ein Angebot schaffen, das den Familien ermöglicht, sich flexibel und verlässlich auf z.B. fluktuierende Arbeitszeiten, Betreuungsengpässe oder auch wechselnde familiäre Bedingungen einstellen zu können.“, fasste der neue Schulleiter zusammen. Hier seien neben der Schule selbst auch Schulträger und Aufsichtsbehörden gefordert, aber man habe schon Gespräche geführt und Ideen entwickelt, wie den modernen Anforderungen in der Gemeinde Breitscheid Rechnung getragen werden könnte. Wie so oft hängt vieles am Geld. Eine große Hilfe wäre es, wenn man z.B. Mitglied im Förderverein der FPS werden würde. Für 18€ im Jahr würde man dazu beitragen, dass eine Menge Projekte oder Anschaffungen für die Schule – wie eben dieser Fahrdienst, aber auch z.B. Theaterprojekte, besondere Unterrichtsmaterialien, besondere Veranstaltungen usw. – realisiert werden können. Somit konnten Bürgermeister Roland Lay und die Schulleitung vergangenen Montag zum ersten Mal die Kinder in den Bus setzen, die sichtlich stolz „wie die Großen“ ihre erste Busfahrt nach Breitscheid angetreten sind.