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Busecker Nachrichten
Ausgabe 20/2023
Gestaltung Innenteil Seite 6
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FFW Großen-Buseck, Übung an Kleinmühle

Freiwillige Feuerwehr Großen-Buseck

Menschenrettung genießt oberste Priorität

Feuerwehr-Übung am Wohnhaus der „Kleinmühle“

Alarmierung über Funk: „Menschenleben in Gefahr“ - So hieß am frühen Mittwochabend. Glücklicherweise war dies nur der Auftakt zu einer Feuerwehrübung für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Buseck, die sich im späteren Verlauf noch Verstärkung aus Oppenrod geholt hatten. Im Wohnhaus der „Kleinmühle“ in der Zeilstraße hat - gemäß dem vom stellvertretenden Wehrführer André Mattern und Zugführer Jörg Limmerroth ausgearbeiteten Szenario - der Dachstuhl gebrannt. An drei Seiten des Hauses riefen im Obergeschoss Bewohner laut um Hilfe. Zwei Einsatzkräfte eilten durch das angrenzende Schwimmbad-Gässchen zur Straße abgewandten Seite, um hier nach weiteren Personen Ausschau zu halten. Fünf Löschfahrzeuge und die Drehleiter waren im Nu vor Ort. Der Aufbau der Wasserversorgung über das öffentliche Hydrantennetz lief offensichtlich problemlos.

Natürlich galt die oberste Priorität der Menschenrettung. Eine „Mutter“ mit einer Babypuppe auf dem Arm wurde zuerst über den Korb der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Danach fuhr die Drehleiter auf ein hinteres Fenster der dem Garten zugewandten Hausseite zu. Der Korb hatte fast schon die richtige Position erreicht, um einen jungen Mann aufzunehmen, zog sich dann aber plötzlich zurück. Beobachter konnten sich das nicht erklären. Auf Rückfrage war zu erfahren, dass sich das Feuer im vorderen Eckzimmer dem Drehbuch nach derart stark entwickelt hatte, so dass mit dem Bersten der Fensterscheiben und dem Übergreifen der Flammen auf die Drehleiter gerechnet werden musste. In diesem Fall wäre die Elektronik und damit weitere Nutzung der Drehleiter gefährdet worden. Der junge Mann wurde schließlich über eine Steckleiter aus seiner misslichen Lage befreit.

Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass die schmalen Fenster sowohl von den Bewohnern wie auch von den Einsatzkräften beim Aus- und Einstieg viel Beweglichkeit abverlangen. Da liegt die Erkenntnis nahe, dass Hauseigentümer beim Kauf von zweiflügeligen Fenstern vielleicht auf den Stulp (Mittelpfosten) verzichten sollten, wenn dies Größe und Gewicht nicht zwingend erfordern. So sehen es jedenfalls einige erwachsene Zaungäste. Was sagt ein junger Beobachter? Marius, seit letztem Jahr mit Begeisterung bei der Mini-Feuerwehr, meinte: „Wir lernen da echt viel. Und man muss vor den Feuerwehrleuten Respekt haben.“ Das aus dem Mund eines Siebenjährigen! Aller Achtung!

Text und Fotos: Siglinde Wagner