Mathematik ist überall

Mathematik macht gute Laune

„Mathematik ist überall“ mit Professor Albrecht Beutelspacher

Vor 50 Jahren hätte Professor Albrecht Beutelspacher nicht gedacht, dass Mathematik gute Laune macht. Im Mathematikum kann er das immer wieder feststellen und auch am Mittwoch im Kulturzentrum. Kaum war der kurzweilige Vortrag „Mathematik ist überall“ zu Ende, drückten einige Teilnehmer mit dem Wunsch nach einer Wiederholung ihre Begeisterung aus. Eingeladen hatte der Behinderten- und Seniorenbeirat gemeinsam mit dem Förderverein Kranken- und Pflegehilfe, dem VdK-Ortsverband Großen-Buseck/Oppenrod und dem AWO-Ortsverein Buseck. Trotz der enormen Hitze waren etwa 60 meist ältere Besucher gekommen, aber auch Großeltern mit ihren Enkeltöchtern waren dabei. Sie saßen in der ersten Reihe. Da bot es sich geradezu an, die beiden Mädels in ein Experiment wortwörtlich einzubinden. Aus einem einfachen DIN-A4-Blatt hatte der Chef vom Mathematikum mit der Schere einen Papierkreis ausgeschnitten, den er den Mädchen problemlos überstülpte. Bei einem feineren Schnitt und größerem Blatt könne man locker zehn Menschen „einfangen“.

Zum Thema „Mathematik in der Natur“ legte Beutelspacher zwei Blumen mit fünf Blüten aus dünnem Karton versetzt übereinander, verband diese mit einem Gummiring und warf sie hoch. Aufgefangen hat er einen sogenannten Pentagongdodekaeder (Zwölfflächner), einen der fünf platonischen regulären Körper. Das gleiche Prozedere mit zwei Dreiecken ergab eine Pyramide. Das grenzte fast an Zauberei. „Wenn ich zweimal das Gleiche mache, dann kommt stets das Gleiche heraus. Zwar nicht in jeder Wissenschaft, aber in der Mathematik ist das immer so,“ erklärt Beutelspacher.

Text und Fotos: Siglinde Wagner