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Busecker Nachrichten
Ausgabe 28/2022
Gestaltung Innenteil Seite 6
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IGS und Musikschule Busecker Tal - Musiktheater Reste

Zukunfts(ab)weisender Alptraum

Musiktheater „Reste“ in abgespeckter Version

Auf der Bühne des Kulturzentrums sitzen 70 Schüler der IGS Busecker Tal, in der Mitte befindet sich jede Menge Müll. Das ist die Ausgangsposition zum Musiktheater der Jahrgänge 7 - 10 unter dem Titel „Reste - Ein zukunfts(ab)weisender Alptraum mit Musik“. Drei Tage vor dem großen Auftritt trat jedoch ein anderer „Alptraum“ ein. Die Sommer-Corona-Welle war an der Gesamtschule nicht vorbeigeschwappt: Zahlreiche Schüler, drei Ensemble-Leiter, Akteure der Theater-AG und deren Leiter hatten sich infiziert. Was nun? „Uns war klar, es wird kein Musiktheater in der geplanten Form stattfinden können. Wir haben daher entschieden, ein Konzert mit allen Musikgruppen zu veranstalten, die auch beim Theater dabei gewesen wären,“ erklärte die stellvertretende Musikschulleiterin Andrea Eckwert. Zwei Szenen aus dem Theaterstück waren machbar, durch ein „Mehr“ an Musik wurde es eine gelungene Veranstaltung. Diese ging mit Ovationen und Zugaben (Come together von den Beatles und Bad Guy von Billie Eilish) zu Ende ging.

Leise, fast flüsternd, betreten vier Teilnehmer der Theater-AG „Hänschen klein“ und „Alle meine Entchen“ singend die Bühne. Mit gesenkten Köpfen und traurigen Blicken lassen sie sich mitten im Müll nieder. Sie sehnen sich nach anderen Menschen, vermissen ihre Eltern und gute Speisen. Gekleidet sind sie in weiße Schutz-Overalls. Eine spricht mit einem ausrangierten Gegenstand, als wäre es ihr Hund. Wer und was ist noch übrig von unserer Erde - außer ganz viel Müll?

In der zweiten Szene ging es um unnötigen Konsum und die ständige Erreichbarkeit von Menschen, die nur noch Chia-Samen und Koks essen, trainieren und nicht mehr schlafen. Sie müssen nicht selbst etwas in ihre Computer eingeben. Die PCs sind längst schon in den Menschen implantiert und bestellen automatisch irgendwelchen Krempel im Netz.

„The Final Coundown“, herausgebracht 1986 durch die schwedische Hardrockband Europa, umrahmte das Event. Dargeboten wurde der Welthit von der Bläserband 7-10, Gitarren 7/8, Keyboard 7 unter der Leitung von Ella Pitkowski. Das passte wie die berühmte Faust aufs Auge, bedeutet doch Coundown, das Herunterzählen der letzten Sekunden bis zum Eintreten eines bestimmten Ereignisses. Am Konzert weiterhin beteiligt waren das Streicherensemble 6-10 und die Gitarren 9/10.

Eine Förderung erfolgte über das Programm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Text und Fotos: Siglinde Wagner