Ein großes musikalisches Vergnügen bereiteten M2Wonder, das sind Michaela Gans (Gesang) und Michael Gärtner (E-Piano), den weit mehr als 100 Gästen im Schlosspark. Mit strahlendem Gesicht, völlig unangestrengt, beeindruckte Michaela Gans mit einer emotionalen und starken Stimme. Im Publikum saßen etliche Familienangehörige und Freunde der Sängerin, die in Großen-Buseck zuhause ist. Jahrelange Auftrittserfahrung, zunächst als Leadsängerin einer Soul- und Funk-Combo, merkt man ihr an. Souverän im Auftritt, tonsicher und mit einer klangschönen Stimme intonierte sie „Bohemian Rhapsodie“ von Queen und „Bridge over trouble Water von Simon & Garfunkel. Emotionen nicht nur gesanglich herüberzubringen, sondern auch in Worte zu fassen, das ist ihre Leidenschaft. So hat sie sich als einfühlsame Rednerin zu Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen und Beisetzungen bereits einen guten Namen gemacht. „Für immer ab jetzt“ (Johannes Oerding) und „All of me“ (John Legend) bieten sich für den „schönsten Tag im Leben“ geradezu an. Mit zart ausmodulierten Melodiebögen schmeichelte Gans auch ohne einen offiziellen Anlass den Ohren der Gäste. Vielleicht hätten einige Musikliebhaber die oft leise dahinschwebenden Töne am Ende der Liedbeiträge noch länger auskosten wollen, dem war der allzu schnell einsetzende heftige Applaus jedoch nicht zuträglich.
Mit einem untadeligen Spiel auf dem E-Piano bereitete Michael Gärtner einen hervorragend tragfähigen Klangteppich. Viele Songs hat er passend zur Stimme seiner Duo-Partnerin arrangiert. Gemeinsam bogen sie auch in die deutsche Popszene ab, gaben „Westerland“ (Die Ärzte), Ohne dich (schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein) der Münchner Freiheit und „Sie hört Musik, nur wenn sie laut ist“ von Herbert Grönemeyer. „Always look on the bright side of life“ sollte als letzter Song positiv auf den Heimweg einstimmen, doch nicht enden wollender Beifall und ein nettes Intermezzo mit einem kleinen Nachwuchsmusiker mit Rasseln folgte schließlich noch ein „Nachschlag“ mit „Halleluja“. Dann war Schluss, musste Schluss sein, denn wenige Meter weiter im großen Saal des Kulturzentrums sollte die Gemeindevertretersitzung beginnen.
Text und Fotos: Siglinde Wagner