Mut zum Risiko wurde belohnt: LOGO - Die Band gab bei bester Stimmung und trüben Wetter am Donnerstag ein über zweistündiges Konzert. „Leute, es ist kuschelig warm, da macht der Regen nicht viel aus. Hoffen wir dennoch darauf, dass sich die Wetter-Apps täuschen. Wenn irgendwann kein Publikum mehr da ist, hören wir einfach auf,“ sagte Frontmann Michael Hahn. Einzelne Tropfen fielen schon nach dem dritten Titel. Als es dann später stärker zu regnen anfing, spannten die Besucher ihre Schirme auf und zogen Regenjacken an. Sogar Sitzkissen mussten als Regenschutz herhalten, drei Besucher zogen sich in ein extra aufgebautes kleines Zelt zurück. An „Tagen wie diese“ haben „Die toten Hosen“ schließlich schon Open-Air-Konzerte unter schlechteren Wetterbedingungen gespielt, warum sollte es nicht auch bei „Musik im Park“ klappen. Und das tat es. Von den weit über einhundert Besuchern blieben 80 Prozent bis zum Konzertende. Da hatte der Regen längst aufgehört, die Stimmung stieg weiter und es wurde sogar getanzt.
LOGO - die Band, die im Vorjahr das 30-jährige Bühnenjubiläum feiern konnte, kann locker-leicht fünf Stunden mit ihrem Repertoire füllen. Im Herbst und Winter wollen sie sich neue Songs erarbeiten. Hahn und Marc Hartel (Drums) haben 1992 die Band gegründet. Vor 22 Jahren stieß Markus Herzberger (Keyboard, Gesang) dazu, Mitte 2019 Michael Faust, ein alter Bekannter aus gemeinsamen Linus-Zeiten, der tiefe Töne dem Bass entlockt. Hahn (Gesang, Gitarre) moderierte, wobei man da eher von Geplauder unter Freunden sprechen sollte.
Schlagzeuger Hartel hatte zuletzt einiges in ein E-Drum investiert. Damit kann er nicht nur sehr viel mehr Klänge und Effekte herausholen, sondern zudem Abmischen und die Lautstärke regulieren. Letzteres ist insbesondere bei Gigs in Musikkneipen wichtig. Auch für rein arakustische Auftritte, etwa bei privaten Feiern, ist die Band zu buchen.
Mit kleinen Improvisationen ließen die Vollblutmusiker so manchen Cover-Titel in die „Verlängerung“ gehen und hatten dabei selbst sichtlich viel Spaß. Plötzliche, jedoch gewollte „Aussetzer“ füllte das textsichere Publikum mit eigenem Gesang. Das klappt immer bestens, schließlich bringen LOGO die Klassiker der Pop- und Rockgeschichte ausnahmslos in deutscher Sprache auf die Bühne bzw. wie am Donnerstag ins Atrium am Kulturzentrum.
„Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“, ein cooler Hit aus dem Jahr 1979 von Marius Müller-Westernhagen, war die Zugabe. „Die spielen noch eins“, war sich ein Gast sicher. „Es fehlt ja noch „Westerland“ von „Die Ärzte“. So war es, die Hymne auf Sylt ist bei LOGO-Konzerten ein „Muss“. Zum Runterkommen gab es dann noch eine Eigenkreation, das Schmuselied „Halt mich“. Applaus!