Eine Woche lang konnten 26 Kinder während der Ferienspiel-Projektwoche vom 7. bis 11. August 2023 „spielend die Umwelt gestalten“. Der Fokus der diesjährigen Projektwoche lag auf dem Themenfeld Müll, Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft – daher wurde auch der Untertitel der Projektwoche „Nachrichten aus der Tonne“ gewählt. Den Kindern wurde spielend vermittelt, was Müll ist, warum und wie dieser sortiert wird, aber auch, dass es am besten ist, wenn erst gar kein Müll entsteht.
Das tägliche Programm, das von der Jugendpflege Buseck in Zusammenarbeit mit den Sozialarbeiterinnen der Busecker Grundschulen, Hannah Fritz und Elisa Steinmetz, Klimaschutzmanagerin Larissa Hildebrand und weiteren ehrenamtlichen HelferInnen zusammengestellt wurde, bot den Kindern viel Abwechslung. So konnten die Kinder unter anderem bei Experimenten mit TÜV-Kids Experte Manfred Weller Kompost und andere Böden erforschen oder lernten unter der Anleitung von Beate Sieben eine neue Batik-Technik kennen, mit der sie in die Jahre gekommene Kleidungsstücke „aufpeppten“. Am Dienstag besuchte die Gießener Tafel die Gruppe im Kulturzentrum und behandelte den Themenbereich Lebensmittelabfälle und deren Vermeidung auf spielerische und kreative Weise mit den Kindern. Dabei wurde u. a. ein Einkaufsspiel simuliert und die Kinder erfuhren, wieviel Geld Lebensmittel kosten und dass Menschen mit geringem Einkommen oder jene, die Bürgergeld beziehen, sehr sparsam einkaufen müssen. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten für diese, günstiger an Lebensmittel zu kommen, wie z.B. die Gießener Tafel. Ein weiteres Spiel demonstrierte die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums, welches je nach Art des Lebensmittels durchaus noch um Wochen, wenn nicht sogar Monate überschritten werden kann. Das wichtigste ist, seinen Verstand und die Sinne einzuschalten, um abwägen zu können, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist.
Am Mittwoch unternahm die Gruppe einen Ausflug mit der Bahn nach Gießen zum Wochenmarkt und dem Unverpacktladen, um verpackungsfreies Einkaufen kennenzulernen. Denn schon nach dem ersten Projekttag wurde deutlich, dass am meisten Verpackungsmüll entsteht, denn die gelbe Mülltonne war da bereits gut gefüllt. Auch die anderen Müllsorten wurden während der kompletten Woche getrennt in kleinen Mülltonnen gesammelt, so dass die Kinder direkt das neu Erlernte anwenden konnten. Sowohl auf dem Wochenmarkt als auch im Unverpacktladen konnten die Kinder selbst Dinge einkaufen – im Unverpacktladen selbstverständlich mit mitgebrachten Gläsern oder Dosen, um sich die Lebensmittel in der gewünschten Menge selbst abzufüllen. Inhaber Jonas Hey erzählte der Gruppe vorweg die Idee des Ladens. Beim Einkauf im Laden mussten die Erwachsenen etwas Hilfestellung leisten, aber letztlich war der Besuch im Unverpacktladen Gießens sicherlich ein sehr aufregendes und einprägsames Erlebnis für die Kinder.
Der Donnerstag bot den Kindern viel Freiraum für Spielen und Basteln. Unter anderem konnten Sie sich eigene Müllbehälter aus alten Dosen basteln, die mit Stoffen, Bändern und Griffen aufgehübscht wurden, so dass die Kinder ihren eigenen individuellen Mülleimer für das Kinderzimmer gestalten konnten.
Zum Abschluss der Projektwoche veranstalteten die Kinder nach einem gemeinsamen Grillen eine „Tauschparty“, bei der sie Kleidungsstücke oder aber auch Spielzeuge, Bücher u. ä., die sie nicht mehr gerne nutzen, aber noch in einem ordentlichen Zustand sind, mit den anderen Kindern tauschen. Dadurch bekamen einige noch wirklich gut erhaltene Stücke ein neues zu Hause und die Kinder konnten lernen, dass es Alternativen zum üblichen Neu-Kaufen gibt.