IGS Ausbildungsoffensive
Integrierte Gesamtschule Busecker Tal
Ausbilder und Schüler zusammenbringen
Auftaktveranstaltung zur Ausbildungsoffensive der IGS Busecker Tal
Die Ausbildungsoffensive der IGS Busecker Tal bietet seit 15 Jahren eine fundierte Hilfestellung bei der Suche nach dem „Traumjob“. Bei der Kick-Off-Veranstaltung stellten sich 15 Handwerks-, Industrie- und Dienstleistungsbetriebe vor, beantworteten die Fragen der Schüler nach den verschiedenen Ausbildungsberufen, Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten, Übernahmechancen und den Voraussetzungen, die Bewerber mitbringen sollten. Stufenleiter Sascha Ruhweza und Schulsozialarbeiterin Anette Römer (Diakonisches Werk) hatten die Kontakte zu den Firmen geknüpft. Die Anzahl der Info-Stände war zuletzt zwar rückläufig (mutmaßlich pandemiebedingt), dafür das Angebot von über 100 Praktikumsplätzen für ein Tagespraktikum am 15. November so hoch wie nie zuvor. Hier können die Achtklässler einen ersten Einblick gewinnen und vielleicht einen Platz für das im Frühjahr 2023 anstehende zweiwöchige Betriebspraktikum bekommen.
Es profitieren stets beide Seiten. Ehemalige Schüler der IGS stehen seit Jahren als Vertreter „ihrer“ Firmen an den Info-Ständen. So auch am Donnerstag. Lisa Hansmann ist den zuvor beschriebenen Weg gegangen. „Vorher hatte ich überhaupt keinen Plan“, berichtet sie. Nun wurde sie nach der dreijährigen Ausbildung zur Augenoptikerin von Optik Weis übernommen. Auch Melanie Gebhardt ist ehemalige IGS-Schülerin. Nach dem Fach-Abitur macht sie derzeit eine verkürzte Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Gemeinde Buseck. Einer Übernahme nach ihrem Abschluss im nächsten Sommer in den Fachdienst „Bau- und Liegenschaften“ sollte nichts im Wege stehen. Luca Klaar hat erst mit seiner Ausbildung bei der Gemeinde begonnen. Auch in seinem Fall gab die Kick-Off-Veranstaltung den Anstoß. Dies gilt ebenso für Kevin Walter, Verfahrensmechaniker im dritten Ausbildungsjahr der Firma Bänninger.
Erstmals vertreten war die Metallbau GmbH Stiebich (Ettingshausen). „Wir können bei der Suche nach Praktikanten mittlerweile nicht mehr nur auf Mundpropaganda setzen“, erklärt Katrin Stiebich.
„Wir müssen präsenter werden“, sagt Ausbilder Frank Dörrer von Abicor Binzel. Das weltweit agierende Unternehmen mit 450 Mitarbeitern am Standort Alten-Buseck sei unter jungen Leuten zu wenig bekannt.
Seit 2018 nimmt die Uniklinik Gießen-Marburg an der Kick-Off-Veranstaltung der IGS teil, erstmals dabei war die Asklepios Klinik Lich. „Der Einstieg geht fast nur noch über Praktika, das Einzugsgebiet der Schule ist für uns hervorragend. Diese Art von Veranstaltungen helfen uns enorm bei der Akquise,“ betont Thomas Menzel (Pflegedirektion UKGM). Die Medien hätten einen Fehler gemacht, indem sie immer wieder schrieben „in der Pflege verdienst du nichts“. „Das ist nicht der Fall, sondern die Arbeitsbedingungen sind das Problem. Man kann gutes Geld verdienen“, so Menzel. Pflege sei auch keine Einbahnstraße, biete zahlreiche Fort- und Weiterbildungen oder die Möglichkeit zu einem Studium (BWL, Medizinisches Management und Pflegepädagogik).
Die Ausbildungsoffensive versteht sich auch als Wegbereiter in Berufe, die für Jugendliche nicht auf Anhieb attraktiv erscheinen. Sie will Interesse wecken.