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Busecker Nachrichten
Ausgabe 44/2024
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Projektstart Busecker Mühlenweg

Busecker Mühlenweg als Modellprojekt:

Untersuchung zur Barrierefreiheit beginnt

Buseck, 17. Oktober 2024 – Mit einem neuen Projekt stellt sich der Landkreis Gießen gemeinsam mit der Gemeinde Buseck den Herausforderungen, den Wandertourismus inklusiver zu gestalten. Das durch LEADER geförderte Projekt „Barrierearmes Wandern auf dem Busecker Mühlenweg“ startet und wird in den kommenden zwei Jahren die Möglichkeiten prüfen, den Weg zugänglicher zu machen. Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen den Zugang zu Naturerlebnissen zu erleichtern und gleichzeitig das kulturelle Erbe der Region zu bewahren.

Der Busecker Mühlenweg, der 15 historische Mühlen entlang von kleineren Rundwegen verbindet, bildet das Herzstück des Projekts. Die Streckenabschnitte sollen auf ihre Eignung geprüft werden, um als Vorbild für barrierearmen Tourismus im Landkreis Gießen zu dienen. Damit reagiert der Landkreis auf den Mangel an inklusiven Wanderwegen, der den Zugang zu Natur und Kultur für Menschen mit Behinderungen erheblich einschränkt.

„Wir beginnen jetzt mit einer umfassenden Untersuchung des Mühlenwegs und der gesamten touristischen Servicekette in der Gemeinde Buseck, um die Barrierefreiheit systematisch zu bewerten“, erklärt Natalie Hühnergarth, Tourismusbeauftragte des Landkreises Gießen. „Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln, die sowohl kurzfristige Verbesserungen als auch langfristige Maßnahmen umfassen.“

Ehrenamtliches Engagement als Herzstück des Projekts

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit der ehrenamtlichen Mühlengruppe, die sich der Bewahrung der Geschichte und Bedeutung der 15 Mühlen im Busecker Tal widmet. Ihre Arbeit hält nicht nur eine wertvolle Tradition am Leben, sondern trägt auch maßgeblich dazu bei, dieses Wissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Das Engagement der Mühlengruppe für den Erhalt dieses Erbes ist ein maßgeblicher Antrieb des Projekts. Sie ermöglicht uns, nicht nur inklusiver für alle zu werden, sondern auch das Wissen um die für unsere Region einst so wichtige Mahltradition in die Zukunft zu tragen“, so Michael Ranft, Bürgermeister von Buseck.

Erste Schritte zur Umsetzung

In den kommenden zwei Jahren wird das Projekt die gesamte Gemeinde Buseck auf Barrieren in ihren Wander- und Spazierangeboten untersuchen. Dabei sollen nicht nur die physischen Hürden, sondern auch die Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen mit Einschränkungen berücksichtigt werden. In Zusammenarbeit mit Fachbüros und lokalen Akteuren sollen anschließend kurz-, mittel- und langfristige Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Diese Empfehlungen sollen den Weg für eine schrittweise Verbesserung der touristischen Barrierefreiheit ebnen.

Zusätzlich sind Schulungen und Workshops geplant, um das Bewusstsein für Barrierefreiheit in der gesamten touristischen Wertschöpfungskette zu schärfen. „Es geht nicht nur darum, Wanderwege anzupassen. Wir müssen sicherstellen, dass alle Beteiligten – von den Gemeinden bis zu den touristischen Anbietern – die Bedürfnisse von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen verstehen und berücksichtigen“, betont Natalie Hühnergarth.

Weitreichende Bedeutung für den Landkreis

Das langfristige Ziel des Projekts ist es, mit dem Mühlenweg ein Leuchtturmprojekt zu schaffen, das auch für andere Wege im Landkreis Gießen als Modell dienen kann. Nach Abschluss der Untersuchungen wird eine umfassende Potentialanalyse erstellt, die mit ihren Handlungsempfehlungen auch als Grundlage für eine schrittweise barrierefreie Gestaltung weiterer Wanderwege im Landkreis genutzt werden kann. Das übergeordnete Ziel ist es, das „Reisen für Alle“ Zertifikat zu erlangen, das später die barrierefreie Gestaltung des Mühlenwegs offiziell bestätigen soll. „Dieses Projekt könnte den Weg für eine inklusive Tourismuslandschaft im Landkreis Gießen ebnen und zeigen, dass Natur und Kultur für alle zugänglich sein müssen“, so Hühnergarth abschließend.

Kontakt für Rückfragen:

Natalie Hühnergarth

Landkreis Gießen

Der Kreisausschuss

Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Tourismus, Klimaschutz

Tel. 0641 9390-1476

Natalie.Huehnergarth@lkgi.de