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Wochenzeitung für die Gemeinde Breidenbach
Ausgabe 39/2024
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Lebenstürme fördern biologische Vielfalt

In den vergangenen Wochen haben rechteckige, rund zweieinhalb Meter hohe Turmkonstruktionen am Radweg zwischen Breidenbach und Niederdieten für einige Irritation gesorgt.

Nun lüftet Bürgermeister Christoph Felkl deren Geheimnis:

Es handelt sich um so genannte Lebenstürme, eine Variante der besser bekannten Insektenhotels. Während es sich bei diesen meist um flache Holzrahmen handelt, die mit Materialien wie Lehm, Steinen und Schilfröhren befüllt werden, in denen vornehmlich Wildbienen Unterschlupf finden sollen, bieten die Lebenstürme mit ihren verschiedenen Etagen vielen kleinen Arten eine Nistmöglichkeit. So können sich in den Ritzen und Hohlräumen der zu einem Haufen aufgeschichteten Steine unter dem Turm Eidechsen und Salamander verkriechen. In den Stockwerken darüber laden Äste, Stroh und Heu sowie Lehmziegel mit Löchern darin eine Vielzahl Insekten zum Nisten ein. Und an den Außenseiten sind Fledermauskästen angebracht. „Durch einen Lebensturm wird die biologische Vielfalt gefördert und wir leisten einen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht“, erklärt Felkl. Solche Türme aufzustellen sei wichtig, da immer mehr Insekten, Fledermäuse und andere Tiere darunter leiden, dass ihr natürlicher Lebensraum mehr und mehr verloren geht.

Die Idee zu den Türmen habe er aus Bad Laasphe übernommen, gibt Felkl zu. Dort stehen zwei im Kurpark und böten mal ein anderes Bild als die bekannten Insektenhotels. Als Projektpartner konnte der Bürgermeister die Hinterländer Werkstätten gewinnen, die im Auftrag der Gemeinde fünf Lebenstürme hergestellt haben. Die Kosten für einen Turm liegen bei 850 Euro. Neben den beiden Lebenstürmen am Radweg unweit der Diete hat der Dienstleistungsbetrieb der Gemeinde zwei weitere in Flussnähe am Ortseingang Oberdietens und am Kinder- und Familienhaus maia in Breidenbach aufgebaut.

Ein fünfter Turm soll auf dem Gelände des ehemaligen Tretbeckens in Oberdieten errichtet werden, sobald dieses neu gestaltet wurde. Vier der fünf Lebenstürme befänden sich dann in der Nähe eines Gewässers, was sich hoffentlich positiv auf ein vermehrtes Insekten- und damit potenzielles Bewohneraufkommen für die Türme auswirke, erklärt der Bürgermeister.