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Oi Bleedche (Bad Endbach)
Ausgabe 38/2025
Kirchliche Nachrichten
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Ev. Kirche im Nachbarschaftsraum Bischoffen-Bad Endbach - „Du hast die Menschen begeistert“

Den Menschen zugehört und sie begleitet: Pfarrerin Susanne Scherer ist am Sonntag in Niederweidbach verabschiedet worden. Sie wechselt in den Nachbarschaftsraum Dautphetal.

Pfarrerin Susanne Scherer verabschiedet: Theologin wechselt in den Nachbarschaftsraum Dautphetal

Knapp vier Jahre hat Pfarrerin Susanne Scherer zunächst in den evangelischen Kirchengemeinden Bischoffen und Wilsbach und dann im Nachbarschaftsraum Bischoffen & Bad Endbach gewirkt. Dekan Andreas Friedrich hat sie am Sonntag in der evangelischen Marienkirche Niederweidbach verabschiedet und für ihre neuen Aufgaben gesegnet.

Susanne Scherer ist künftig wohnortnäher im Nachbarschaftsraum Dautphetal tätig: „Wir bleiben verbunden, der Himmel reicht auch bis Dautphetal“, sagte sie in Anspielung auf ein zuvor im Festgottesdienst gesungenes Lied. Veränderungen seien wichtig und notwendig, oft aber nicht leicht, erklärte die Theologin, die vor ihrem Theologiestudium in Marburg schon viele Jahre hauptberuflich als Ernährungsberaterin gearbeitet hat. Auch die derzeitigen Veränderungen in der Kirche seien oft mit Anstrengung, dem Ringen um die richtigen Wege, Ängsten und Erschöpfung verbunden: „Jesus sieht das, und er will sein Reich weiter mit uns bauen“, versicherte Susanne Scherer. Sie wünschte dem Nachbarschaftsraum wie auch der Kirche, sich nicht nur auf das zu fixieren, was nun weniger werden müsse, sondern den Blick für das Neue und das Gute darin zu öffnen.

Viele Herausforderungen auch durch die Corona-Zeit hätten Susanne Scherer erwartet, als sie nach ihrem Vikariat in Oberhörlen zum Jahresbeginn 2022 Pfarrerin in Bischoffen und Wilsbach wurde und zu Pfingsten 2022 ihre Ordination feiern konnte, erinnerte Dekan Andreas Friedrich in seiner Ansprache. Trotz ihrer halben Stelle mit viel Verwaltungs- und Organisationsarbeit für die beiden Kirchengemeinden sei die Seelsorge nie zu kurz gekommen, sagte Friedrich: Die Pfarrerin habe den Menschen zugehört, sie begleitet, habe mit ihnen gefeiert und gelitten und sich im Wissen um die anstehenden gravierenden Veränderungen viele Gedanken gemacht. Der Dekan dankte auch im Namen von Präses Britta Duchardt-Linneborn und der Verwaltungsräte der beiden Gemeinden für die gute enge Zusammenarbeit, bevor er Susanne Scherer von ihren bisherigen Aufgaben entpflichtete und sie segnete.

„Es geht gut weiter“, kündigte Friedrich anschließend an: Die halbe Stelle im aus Annika Panzer, Dr. Frank Rudolph und Michael Reschke bestehenden Pfarrteam sei seit dem 1. September frei und könne hoffentlich bald besetzt werden. Bis die Gemeinden des Nachbarschaftsraumes sich zu Jahresbeginn 2026 zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammenschließen, werden die Verwaltungsräte Bischoffen und Wilsbach schon gemeinsam tagen, sagte er.

„Du hast dich eingebracht, bist auf die Menschen zugegangen und hast sie begeistert“, erklärte Christian Obermayer namens der beiden Verwaltungsräte: „Wir wollen nicht, dass du gehst!“ Das außergewöhnliche Engagement der Pfarrerin sei auch über die beiden Kirchengemeinden hinaus positiv aufgefallen: „Du bist eine großartige Pfarrerin, und viele Gemeindeglieder hätten dich gerne besser kennengelernt“, sagte Obermayer. Außer ihm verabschiedeten sich auch Bürgermeister Marco Herrmann, das Verkündigungsteam mit den Pfarrern Michael Reschke, Dr. Frank Rudolph und Annika Panzer sowie den Gemeindepädagogen Isabella Wabel und Tim Waitzmann herzlich von der scheidenden Kollegin. „Wir waren ein wunderbares Team“, erklärte Frank Rudolph. Auch die Kirchenvorstände der anderen Gemeinden des Nachbarschaftsraums „BiBa“ sagten Susanne Scherer Lebewohl.

Im Anschluss an den Festgottesdienst, den der Posaunenchor unter der Leitung von Christoph Reitz und Simon Schepp an der Orgel musikalisch begleiteten, fand vor der Marienkirche ein kleiner Empfang statt. Die vielen Gottesdienstbesucher aus dem Nachbarschaftsraum nutzen die Gelegenheit, sich von Susanne Scherer zu verabschieden und ihr alles Gute für ihren Dienst im Nachbarschaftsraum Dautphetal zu wünschen. (klk/eöa)