Titel Logo
Dipperzer Nachrichten
Ausgabe 7/2024
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Rhönklub-Zweigverein Dipperz Einladung zur Wanderung

am Hutzelsonntag, 18. Februar 2024

Wanderung rund um und zum Geisküppel bei Pilgerzell mit gutem Rundumblick. Die Wanderstrecke beträgt 4,5 km und beginnt am Sportplatz in Bachrain. Eine Einkehr ist am Florenberg vorgesehen. Treffen ist am Bürgerhausparkplatz Dipperz. Wanderführerin Rita Müller.

Voranzeige: Am Sonntag, 03. März 2024, 14.00 Uhr, findet wieder ein Spielenachmittag im Bürgerhaus statt.

Hutzelsonntag in der Rhön

Der erste Fastensonntag trägt in der Rhön den Namen „Huitzelsonndich“. Nach alter Gewohnheit isst der Rhöner an diesem Tag seinen „Isekoche“ (Eisenkuchen) oder seine Kräppel zu gekochten „Huitzeln“.mit „Huitzelbröh“ (Huitzel = gedörrtes Obst). Es ist der Tag, der wohl ursprünglich als der eigentliche Abschluss der „Foasenoacht“ gegolten hat. Mit Strohbünden, die an langen Stangen befestigt werden – „Fackel“ oder im Fuldischen meist „Bläase“ genannt –, zieht die Schuljugend an die Berghänge und zündet sie bei Einbruch der Dunkelheit an. In manchen Ortschaften war es um die Mitte des 19.Jrh. noch Brauch, am Abend mit Serg umwickelte Wagenräder anzuzünden und von den Bergen ins Tal rollen zu lassen. Schließlich wurde von den Polizeibehörden gegen diese Feuerbelustigungen angekämpft. Ein weitere Sitte, die bis zum heutigen Tag besteht, sind die aufgeschichteten Haufen aus Reisig, die „Huitzelhaufen“, die vormals ebenfalls von den Schuljungen errichtet wurden. Nach dem Abbrennen hielten sie ihre Eiersammlung ab. Eine gute „Bauerschwoarscht wurde auch gern genommen. Dabei sangen sie das folgende Heischliedchen. „Huitzelstille, Huitzelstille, mach mer Feuer in Ofe, stoss mer net die Kachel ie, sonst raucht mersch in de Stuwe, von der Stuwe bes in Errn (Flur), die klänne Maije honn ich gern, de grosse noch vill leewer.“

Seit vielen Jahren wird der Brauch überwiegend von den örtlichen Vereinen dankenswerterweise bis heute gepflegt.

Die Jugend versammelt sich mit den Bläasen“ zum Zug auf die Bergwiese

Text und Foto: Bernhard Weber

Fundstelle: Volkskunde der Hohen Rhön v. Dr. Aloys Winterling