Nach dem Neujahrskonzert im Januar 2020 war leider eine vierjährige Zwangspause für das schon traditionelle gemeinsame Kirchenkonzert des Männerchores aus Düppenweiler mit dem renommierten Organisten Christian Schmitt angesagt. 2011 gab es zum ersten Mal ein konzertantes Zusammentreffen in der Pfarrkirche in Düppenweiler. Ohne die Gemeinde Beckingen und das Kulturzentrum Villa Fuchs wäre der Chor für die Veranstaltungen (mal als Advents-, mal als Weihnachts- oder Neujahrskonzert) ein Stück weit überfordert gewesen. Dessen sind sich Sänger und Vereinsführung einig.
Einen so bekannten Organisten wie Christian Schmitt mit an Bord zu haben, ist natürlich für einen Laienchor ein absoluter Glücksfall. Das sagen auch immer wieder die zahlreichen Konzertbesucher, ob männliche oder weibliche.
Der aus Erbringen stammende und heute in Stuttgart lebende, mit der bekannten Soloflötistin Tatjana Ruhland verheiratete Schmitt ist in den großen Konzertsälen der Welt zugange. Unter Stardirigenten wie Sir Simon Rattle oder oder Daniel Barenboim hat Christian gespielt, ist sich aber auch nicht zu schade, in die Nierderungen der Provinz zurückzukehren, um seine heimatliche Verbundenheit immer wieder unter Beweis zu stellen. Der Echo-Preisträger und Musikprofessor ist trotz seiner weltweiten musikalischen Erfolge der sympathische Erbringer geblieben.
Mit großer Spannung haben die Veranstalter Villa Fuchs und Gemeinde Beckingen, aber auch die Sänger aus Düppenweiler das diesjährige Neujahrskonzert herbeigesehnt. Umso größer war die Freude, dass die ehrwürdige und mittlerweile rundum restaurierte Sankt-Leodegar-Kirche am zweiten Januarsonntag bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Eine Bereicherung für die Konzerte waren bisher auch immer die weiteren eingeladenen Instrumentalsolisten, ob Flötistin, Trompeter oder Schlagwerker.
Diesmal war es der in Mohácd in Ungarn geborene Gabor Reiter, der Solotrompeter des Staatsorchesters Saarbrücken, der zur Aufwertung des instrumentalen Parts des Neujahrskonzerts engagiert worden. Schmitt und Reiter haben in ihren gemeinsamen Konzertstücken (Sonate in D von G. Torelli, Aria aus der Oper Xerxes und Suite in D-Dur von G.F.Händel oder Prayer of Saint Georges von A. Hovahanes) in allem perfekt koordiniert und ihre besondere Klasse demonstriert.
Der stringenten Direktion des Chorleiters Florian Schwarz war es zu verdanken, dass Chor, Organist und Trompeter zusammen gut harmonisierten. Die Tutti-Beiträge „Klänge der Freude“ (Original „Pomp and Circumstance“von E. Elgar), „Preiset froh den König“ (Original „Trumpet Voluntary“ von H. Purcell) und das vom Chor zum ersten Mal gesungene „Ave Maria“ von G.Caccini (vom Chor sehr feinfühlig in seinen Dur- und Moll-Intervallen intoniert) waren ohne Zweifel die Highlights der Chorbeiträge, von den weiteren Liedern „Von guten Mächten“, „You raise me up“ (beide in einer Bearbeitung von D. Hehrer), „Halleluja“ (Original von L.Cohen und arrangiert von O. Groll) oder „Amigos Pars siempre“ (Original von A. Lloyd-Webber und bearbeitet von P. Thiebaut) oder den bekannten A-capella-Sätzen (von Florian Schwarz souverän dirigiert und gleichzeitig am E-Piano begleitet) einmal ganz zu schweigen.
Ohne Standing Ovations und Zugaben wurden die Akteure des anderthalbstündigen Konzertes allerdings nicht zum wohlverdienten nachkonzertanten Treffen in Ullis Dorfkrug entlassen. Das Publikum und die Sprecher Michael Fritsch und Pastor Helmut Mohr waren begeistert!