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Amtsblatt Beckingen
Ausgabe 4/2025
Tourismus und Kultur
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Gelungene Einstimmung ins „Jahr der Stimme“

- Das Neujahrskonzert in Sankt Leodegar Düppenweiler

Das 13. Kirchenkonzert in nur durch die Corona-Pandemie zweimal unterbrochenen Folge war für den Männerchor Düppenweiler ein bemerkenswertes Ereignis, bedenkt man dass die Chöre insgesamt es außerordentlich schwer haben, sich gegen den Breitenkultur zerstörenden „Zeitgeist“ zur Wehr zu setzen. Dabei stimmt es eigentlich nicht, dass die Chöre modernes Liedgut sträflich vermissen lassen und deshalb selbst Schuld an der Misere tragen. An zeitgemäßen Liedern mangelt es beileibe auch in den teils weit über hundert Jahre alten Traditionsgesangvereinen nicht. Es sind die jungen Leute, die den Chören abhanden gekommen sind, gottweiß aus welchen Gründen auch immer.

Umso überraschender ist angesichts dieser Situation, dass der weltweit gefragte Organist Christian Schmitt sich wiederum in die Niederungen seiner Heimat begab, um mit den Männern aus Düppenweiler, sei es ein Neujahrskonzert oder wie früher ein Advents- oder Weihnachtskonzert zu machen.

Zugegeben, ein paar Zuhörer mehr hätten sich der Konzertveranstalter Villa Fuchs, die Gemeinde Beckingen, der Männerchor und die Solisten vielleicht gewünscht. Zufrieden konnten sie alle aber dennoch sein.

Zufrieden waren wohl auch die Zuhörer, sonst hätten sie die Akteure wohl nicht mit Zugaben entlassen.

Mit zehn Liedern in drei Blöcken präsentierte sich der Männerchor erstaunlich tonsicher und sehr präzise in der Artikulation. Diszipliniert und hochkonzentriert bei der Sache, ob in schnellen Sätzen, im Piano und im Forte beeindruckten die Sänger ihr Publikum. Herauszuheben sind besonders A. Hammerschmidt‘s „Machet die Tore weit“ (bearbeitet von H. Schroeder), der Satz „Veni Jesu“ von L. Cherubini (bearb. von R. Rolli) und der Schlusschor „Jauchzet, jauchzet dem Herrn“ (aus: Zyklus „ Trauer und Trost“ von Robert Carl). Hier zeigte sich, dass der Chorleiter Florian Schwarz ein sehr feines Händchen für die richtige Interpretation der Lieder hat.

Christian Schmitt an der Orgel und der Violonist Wolfgang Mertes ließen mit ihren Stücken (zusammen oder jeweils solistisch) die Seele des Publikums baumeln. Die Komponisten J.S. Bach, F. Mendelssohn, J. Rheinberger und N. Hess hätten sicher ihre wahre Freude am gefühlvollen Zusammenspiel der beiden Musikprofis Schmitt und Mertes gehabt.

Dass Christian Schmitt auch für ein weiteres Mal im kommenden Jahr seine Bereitschaft beim abschließenden Umtrunk im Dorfkrug bekundete, stellt den Chor, aber auch die Gemeinde und die Villa Fuchs in die angenehme Pflicht, diese Traditionsveranstaltung nicht aufzugeben sondern weiterzuführen. Das sollte den Veranstaltern nicht zu aufwendig sein. Nämlich nichts gemacht, ist schnell getan.

Bleiben zum Schluss noch zwei Anmerkungen:

-der Dank an die Pfarrgemeinde für die Bereitstellung der gut temperierten Kirche, an den Pfarrvertreter Michael Fritsch für die einführenden Worte und Pater Antonij Rai für die Meditation.

-der Hinweis, dass der Männerchor endlich mal wieder Tonaufnahmen machen ließ. Harry Schmitt wird sicher ein Aufnahmeprodukt liefern, das die Sänger mit Freude genießen werden.