Bauende verschiebt sich bis Mai dieses Jahres
Seit Mitte 2023 laufen in Oppen die Arbeiten des Entsorgungsverbandes Saar zur Erneuerung eines Hauptsammler-Teilstückes und zur Errichtung eines neuen Regenüberlaufbeckens. Beides gehört zur Abwasseranlage Rehlingen-Siersburg
Der EVS investiert in das gesamte Projekt rund 3,9 Millionen Euro.
Das neu zu bauende Regenüberlaufbecken hat ein Speichervolumen von 100 Kubikmetern und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Mackenbachs. Das Gewässer profitiert sehr von der Maßnahme, da hier künftig auch bei Starkregen nur noch extrem verdünnte und damit unschädliche Abwässer abgeschlagen werden (s.u. „Hintergrund“).
Geplant war, die Baumaßnahme im Januar 2025 abschließen zu können. Aufgrund des Pfingsthochwassers und mehrerer Starkregenereignisse verzögert sich der Abschluss des Projektes voraussichtlich bis Mai 2025. Diese Verzögerung ist bedauerlich, aber die Qualität der Bauausführung muss höchste Priorität haben. Der EVS, der alle von verkehrlichen Beeinträchtigungen Betroffenen um Verständnis bittet, wird alles daran setzen den neuen Zeitplan einzuhalten.
Fertiggestellt wurden bereits:
| - | das Regenüberlaufbecken inkl. Maschinentechnik |
| - | der Drosselschacht |
| - | der komplette Rohrvortrieb auf einer Länge von rund 420 Metern |
| - | rd. 100 Meter Hauptsammler in offener Bauweise |
| - | rd. 110 Meter Gemeinde-Kanal in offener Bauweise |
| Das steht noch an: | |
| - | Anbindung des Gemeindekanals an den EVS-Hauptsammler im Bereich Florianstraße |
| - | Herstellung der Zufahrt zum Regenüberlaufbecken (inkl. Asphaltarbeiten) |
| - | Rückbau der Baustraßen und benutzen Lagerflächen (Festplatz) |
| - | Wiederherstellung und Pflanzarbeiten für alle in Anspruch genommenen Grundstücke |
Fragen zur Baumaßnahme beantwortet gerne EVS-Bauoberleiter Dipl.-Ing. Thomas Meyer (Tel. 0681/5000 239, thomas.meyer@evs.de).
Hintergrund:
Das Sammlersystem im Saarland wird überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet werden.
Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen bei Regenwetter oft überlastet wären, werden im Kanalsystem sogenannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Kommt mehr Wasser an, als vom Hauptsammler aufzunehmen ist, wird dieses zunächst in Regenüberlaufbecken gespeichert. Durch die Speicherung wird vermieden, dass der erste konzentrierte Schmutzstoß – neben dem eigentlichen Abwasser werden bei starkem Regen auch im Kanal befindliche Ablagerungen mitgeschwemmt - in den Bach gelangt.
Erst nach kompletter Befüllung des Beckens erfolgt der Abschlag des dann stark verdünnten und somit unschädlichen Mischwassers in den Bach. Die Anlagen sind so ausgelegt, dass die geringe Schmutzstoffmenge, die letztendlich noch in den Bach eingetragen wird, über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut werden kann. Es kommt also zu keinerlei Schädigung des Gewässers – im Gegenteil: Durch die Schaffung des Speichervolumens wird das Gewässer stark entlastet.
Das im Regenüberlaufbecken gespeicherte stärker verschmutzte Abwasser wiederum wird nach Abklingen des Regenereignisses mithilfe einer Abflusssteuerung dosiert über den Hauptsammler in Richtung Kläranlage - hier die Kläranlage Rehlingen - abgegeben.