Gut, dass es in Echzell nicht so zugeht wie in Dorff, dem fiktiven Dorf im Vogelsberg, in dem Jule Hecks jüngster Krimi spielt. Zwei alte Männer haben seit vielen Jahrzehnten den Ort fest im Griff - und sind gar nicht erfreut, als nach einem Brand die Polizei noch einmal in vergangenen mysteriösen ungeklärten Ereignissen herumzustochern beginnt. Die Kommissare Henne und Cosima stoßen allerorten auf Abwehr und Schweigen.
Jule Heck nahm am letzten Montag im April die zahlreichen BesucherInnen ihrer Lesung in der Gemeindebücherei mit auf Ermittlungstour- und es wurde spannend mit Entführung, Morden, Waffenlagern, Banküberfall.
Aber auch zum Lachen gab es immer wieder Gelegenheit bei den humorigen Dialogen und Beschreibungen.
Auch am Entstehungsprozess ihrer Bücher ließ die Autorin das Publikum teilhaben. Schon nach dem ersten Band ihrer Reihe „Tod im Schatten der Burg“ hatten Bekannte gefragt: „In so einem Krimi würde ich auch gern mal vorkommen.“ Gesagt, getan. Und auch so mancher Schauplatz wie Schlitz oder der Hattsteiner Hof in Münzenberg verdankt seinen „Auftritt“ im Roman einer Anregung aus dem echten Leben. Auch die Auswahl von Namen will sorgfältig bedacht sein, denn es gibt Leute, die sich leicht „auf den Schlips getreten“ fühlen.
Die Idee, sich selbst als Figur in den Krimi hineinzuschreiben, erwies sich als sehr reizvoll - ein Kunstgriff, den Jule Heck in diesem Buch erstmals verwandte. So konnte das Alter Ego der Autorin als zugezogene Dorfferin selbst an der Lösung des Falls mitwirken und Entscheidendes beitragen.
In der Pause unterhielten sich die BesucherInnen in entspannter Atmosphäre bei einem Imbiss, und Jule Heck konnte etliche Bücher mit einem Autogramm „adeln“.
Eine Gesprächsrunde, die noch einige interessante Aspekte beleuchtete, bildete den Abschluss. Ob die Idee einer Zuhörerin, einen Dachreiter als Mordwerkzeug zu gebrauchen, vielleicht auch einmal Verwendung findet? Der 10. Krimi der Reihe ist jedenfalls schon im Entstehen.
Nach einem rundum gelungenen Abend machten sich die BesucherInnen auf den Heimweg.