Holocaust-Überlebender erzählt vom KZ-Stutthof und aus seinem Leben

Mieczyslaw Grochowski (Mietek) zu Gast an der Singbergschule in Wölfersheim

Am 23. Januar besuchte der Holocaust-Überlebende Mieczyslaw Grochowski, genannt Mietek, anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar die Singbergschule. Im Rahmen eines Zeitzeugengespräches erzählte er den Schülern der E-Phase und ihren Lehrern vom KZ-Stutthof und aus seinem Leben. Anschließend beantwortete er die zahlreichen Fragen der tief bewegten Zuhörer.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Schulleiter Olaf Bogusch, der dem Gast für sein Kommen dankte. Nach einem kurzen Grußwort des Bürgermeisters Eike See übernahmen Boguschs Stellvertreter Thorsten Rohde und Aufgabenfeldleiter Dr. Matthias Zipp, die die kurzweilige und lehrreiche Zeitzeugenbefragung moderierten. Neithard Dahlen, Mitglied des Auschwitz-Komitees und Mitorganisator, wendete sich in seiner Danksagung direkt an die Zuhörer: „Deshalb bitte ich Sie, wenn Sie Hetze und Hass hören: Seien Sie nicht gleichgültig! Erheben Sie Ihre Stimme! Sie haben doch etwas zu sagen! Häufig genügt es schon einfach zu sagen: “ Das will ich nicht! „“

Die Familie des in Pommern geborenen Mietek wurde 1943 in das KZ-Stutthof verschleppt, da sie das politische Ziel der Germanisierung des Landes ablehnte und sich weigerte ihre polnische Identität aufzugeben. Das KZ wurde vor Kriegsbeginn als erstes KZ außerhalb der deutschen Grenze errichtet. 65.000 von etwa 110.000 Häftlingen verloren hier ihr Leben. Als 4-Jähriger kam Mietek in das Internierungs- und Arbeitslager Lebrechtsdorf-Potulitz, wo er bis zur Befreiung des Lagers durch die Rote Armee 14 Monate unter menschenverachtenden Bedingungen lebte. Das Außenlager des KZ-Stutthof galt als Ostjugendverwahrlager für Kinder aus eroberten Gebieten. Während Mieteks Mutter und die Kinder gerettet werden konnten, überlebte sein Vater das Morden in Stutthof nicht.

Die Singbergschule bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Unterstützern der Veranstaltung – Herrn Grochowski, Herrn Dahlen, Herrn See, der Gemeinde Wölfersheim und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.