Neben dem Aufhängen von Nistkästen ist die Vogelfütterung wohl die beliebteste Form des Vogelschutzes.
Richtig ist, dass die Fütterung von Vögeln kaum zum Schutz gefährdeter Vogelarten beiträgt. Trotzdem finden wir: Richtig betrieben ist die Vogelfütterung besonders im Winter von November bis Februar Hilfe und Naturerlebnis zugleich. Besonders an Futterstellen lassen sich die Tiere nämlich aus nächster Nähe beobachten. So lässt sich durch das Füttern nicht nur Natur erleben, sondern es vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.
In ihrer Ernährungsweise teilen sich die Vögel in zwei Gruppen: Weichfutterfresser und Körnerfresser.
Weichfutterfresser suchen sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden. Sie fressen tierische Kost, feine Sämereien oder Früchte. Reine Weichfutterfresser sind Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Ihnen ist also mit grobem Körnerfutter nicht geholfen. Bieten Sie ihnen daher Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst oder in Fachgeschäften erhältliches Mischfutter in Bodennähe an. Ein besonderer Leckerbissen sind in heißem Öl getränkte Haferflocken. Achten Sie darauf, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln verfüttern. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und schnell verdirbt.
Die flexibleren Arten unter den Weichfressern, die „Allesfresser“ wie Meisen, Spechte oder Kleiber können im Winter auf Körnerfutter umstellen und nehmen auch Sonnenblumenkerne, Hanf und Mohn an. Für die Weichfutter- und Allesfresser eignen sich auch Fett-Körner-Mischungen (Meisenknödel, Ringe), sofern diese gut erreichbar sind. Die meisten reinen Weichfutterfresser nehmen diese Talgmischungen aber bevorzugt zerbröselt vom Boden auf. Das Fett ersetzt dabei die tierische Kost. Solche Fett-Körner-Mischungen haben zudem den Vorteil, dass die Körner in einem Fettgemisch vor Nässe geschützt sind.
Zu den Körnerfressern zählen beispielsweise Finken, Sperlinge und Ammern. Sie sind mit einem kräftigen Schnabel ausgerüstet und fressen Sonnenblumenkerne, Hanf und andere Sämereien aus Futtermischungen.