Der Vorsitzende des Arbeitskreises Bingenheimer Geschichte begrüßte die Teilnehmer und bedankte sich für das Kommen. Gedenkstein und Gedenktafel sollten der Gemeinde vorgestellt werden.
Ganz besonders herzlich wurden die zahlreichen Spender*innen begrüßt, die dieses Projekt erst möglich gemacht hatten.
Stellvertretend für alle Sponsoren wurde Frau Beate Harbich-Schönert vom Dekanatsfrauenausschuss begrüßt.
Dank ging an den Kirchenvorstand (vertreten durch den Vorsitzenden Norman Stark), der sofort ein offenes Ohr für das Projekt hatte.
Dank auch an die Gemeinde Echzell, Herrn Bürgermeister Wilfried Mogk. Die Gemeinde ist Eigentümerin von Grund und Boden und begrüßte das Vorhaben uneingeschränkt.
Dank auch an Jörg Helfrich und Elmar Reichhardt, die für den Transport und die Endlagerung des Steines sorgten.
Ein ganz herzlicher Dank ging an Dr. Jochen Degkwitz, der die Namen der Opfer lieferte. In der vorgenannten Zeit waren noch mehr Todesopfer zu beklagen. Aber nur bei 51 Urteilen ist der Grund die Hexerei genannt.
Nicht zuletzt dankte der Vorsitzende seinem Vorstand dafür, dass das Vorhaben die ungeteilte Unterstützung fand. Ganz besonders wurde dem Schatzmeister gedankt. Günter Loth hatte das Projekt aktiv unterstützt. Zusammen mit Udo Seum wurde die Auswahl des Steines getroffen und der Kontakt für die Schildherstellung und Montage des Schildes hergestellt. Die erste Auswahl im Bergheimer Basaltsteinbruch der MHI wurde verworfen. Günter Loth hatte im Bingenheimer Steinbruch einen „schöneren“ Findling gesehen. Udo Seum regelte die neue Auswahl mit der MHI.
Am 3. Juni 2023 fand das Dekanatsfrauentreffen in Bingenheim statt. Das Treffen hatte das Thema: Frauen auf historischem Weg zu den schaurigen Hexenprozessen im Amt Bingenheim.
Von den Dekanatsfrauen erhielt der AK eine Spende in Höhe von 400 €uro.
Diese Spende war zweckgebunden und sollte für eine Gedenktafel oder einen Gedenkstein verwendet werden.
Nach einigen Überlegungen des Vorstandes wurde ein Schild in der Größe von DIN A2 aus Alu grün eloxiert (Text und Logos wurden gelasert) hergestellt.
Von den 51 Opfern kamen 9 aus Bingenheim, 2 aus Bisses, 37 aus Echzell, 2 aus Gettenau und 1 aus Geiß Nidda.
Es soll daran erinnert werden, dass unmittelbar nach Ende des Dreißigjährigen Krieges in einer landschaftlich reizvollen Gegend der Wetterau dieses Unheil über die Bevölkerung hereinbrach.
Dort hatte nämlich von 1650 bis 1681 der Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim die Regentschaft über die einstige Fuldische Mark übernommen. In dieser Landgrafschaft brachen in jener Zeit, wie bereits früher in vielen anderen Herrschaftsbereichen, die Hexenprozesse über eine schon durch den Krieg dezimierte und eingeschüchterte Dorfbevölkerung herein. Nach einem Jahrzehnt sehen wir die traurige Bilanz von einundfünfzig unschuldig hingerichteten Menschen.
In unmittelbarer Nähe zur Kirche stand das Rathaus, das ein wichtiger Ort für die Gräueltaten war.
Die Prozesse gingen nicht von der Kirche aus, sondern waren wohl „weltlichen Ursprungs“.
Es war die Zeit -damals-, wo der Bauer nichts galt und der Unschuldige um Hab und Gut, Leib und Leben kommen konnte, wenn er einen grimmigen Feind hatte, der ihn verdächtigte.
An schlechten Menschen, die ihre Nächsten verleumden, an Ehrabschneidern, an solchen, die anonyme Briefe schreiben, fehlt es auch heute nicht. Nur der Sprachgebrauch hat sich geändert.