Seit nunmehr sieben Jahrzehnten hält Alfred Lehmann der Ehringshäuser Feuerwehr die Treue. Diese und weitere Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ehringshausen, zu dem die aktiven und passiven Brandschützer der Dillgemeinde im Ehringshäuser Feuerwehrstützpunkt zusammenkamen.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung legte die Vereinsspitze Rechenschaft über das abgelaufene Jahr ab. Den Anfang machte der Vorsitzende des 251 Mitglieder starken Feuerwehrvereins Jens Hagner. In seinem Rückblick spiegelte sich die endlich wieder startende Beteiligung des Vereins am öffentlichen Leben in Ehringshausen wieder. So wurden beispielsweise befreundete Ortsvereine bei Veranstaltungen unterstützt, oder auch durch einen Grenzgang die Kameradschaft in den eigenen Reihen gepflegt. Für das laufenden Jahr ist bereits eine Grillfeier am 15. Juli an der Grillhütte in Dillheim geplant. Abschließend hob das Vereinsoberhaupt die wichtige Aufgabe der fördernden Vereinsmitglieder hervor. "Aus Vereinsmitteln möchten wir die Einsatzkräfte mit der Beschaffung von Arbeitsgeräten unterstützen. Bedarf besteht hier aus den Reihen der Einsatzabteilung an einer Wärmebildkamera, Material zur Absturzsicherung und Unterbaumaterialien für die Technische Hilfe. Darüber hinaus wurden bereits neue Polo-Shirts beschafft, um bei Veranstaltungen einheitlich auftreten zu können. Auch das Tragen der Shirts im Privatleben bringt die Identifikation mit diesem wichtigen Ehrenamt zum Ausdruck." betonte Hagner. Insgesamt beschlossen die anwesenden Vereinsmitglieder zur Freude der Einsatzkräfte Anschaffungen in Höhe von 5.000,00 €.
Den Worten Hagners schloss sich Wehrführer Christian Claas an, dessen Einsatzkräfte im vergangenen Jahr zu 54 Notlagen ausrückten, wobei sie 18-mal zu Brandeinsätzen alarmiert wurden und 29-mal zur Technischen Hilfeleistung ausrückten. 7 Hilfeersuche stellten sich zudem als Fehlalarm heraus. Besondere Erwähnung fand der ausgedehnte Waldbrand zwischen Dillenburg und Haiger im vergangenen August. Alleine hier waren die Brandschützer über 60 Stunden ununterbrochen im Schichtdienst im Einsatz um die Löscharbeiten zu unterstützen. Insgesamt verrichteten die 37 Einsatzkräfte neben annähernd 1.600 Dienststunden bei Übungen und Ausbildung auch 1.300 Einsatzstunden. Insgesamt 2.800 Stunden Dienst zum Schutze der Allgemeinheit wurden somit alleine im vergangenen Jahr durch die Ehrenamtlichen geleistet. Das bedeutet, umgerechnet in die Arbeitswelt, das im Schnitt jede Einsatzkraft neben dem täglichen Leben in Beruf, Familie und Freizeit noch rund 2 komplette Arbeitswochen in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Wohlgemerkt freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich rund um die Uhr!
Eine positive Bilanz zog auch der Jugendwart Lukas Krenn. Der Feuerwehrnachwuchs, aktuell bestehend aus sieben Mädchen und sieben Jungen, sammelte ausgediente Weihnachtsbäume ein, nahm an Wettkämpfen teil und einige Nachwuchs-Brandschützer konnten im Sommer die Leistungsspange ablegen. Auch hier wurde eine Vielzahl an Übungsstunden abgeleistet und es konnten auch wieder Mitglieder in die Einsatzabteilung überwechseln.
Über die kleinsten Brandschützer der Kinderfeuerwehr berichtete Kinderfeuerwehrwartin Franzi Hagner. Auch die aktuell zehn Nachwuchskräfte blickten neben dem spielerischen Erlernen der Grundlagen des Feuerlöschwesens auf ein Jahr voller Aktivitäten zurück. So war zum Beispiel der Osterhase zu Besuch und auch der Nikolaus gab sich Ende des Jahres die Ehre und lockte dabei viele Ehringshäuser Bürger mit deren Nachwuchs in die Feuerwehr.
Franzi Hagner dankte neben der tatkräftigen Hilfe durch ihren Stellvertreter Timo Diehl, der Betreuerin Dani Bittrich auch dem MK Grillservice, dessen Inhaber Markus Kohlmei zu Weihnachten für alle Kinder der Nachwuchsabteilung Weihnachtsgeschenke beisteuerte.
Abschließend erfolgte die die Auszeichnung langjähriger Vereinsmitglieder. Der Vereinsvorsitzende und sein Vize Franko Pisa
zeichneten Alfred Lehmann aus, der seit nunmehr sieben Jahrzehnten dem Feuerwehrverein die Treue hält. Am 01.01.1953 trat Alfred Lehmann der Freiwilligen Feuerwehr bei und diente bis zu seiner Verabschiedung in die Alters- und Ehrenabteilung der Einsatzabteilung in Ehringshausen. Als langjähriger Wehrführer wurde er auch zum Ehrenwehrführer ernannt. Die Versammlung hatte sich ein besonderes Präsent für Ihn ausgedacht, so dass er eine Sitzbank für den Garten überreicht bekam, um den „Unruhestand vom Feuerwehrdienst“ gemeinsam mit seiner Ehefrau genießen zu können. Alfred Lehmann erzählte anschließend noch einige Geschichten u.a. über die Aufnahme 1953 in den Kreis der Brandschützer im ehemaligen „Gasthaus Wallbruch“ in der Wetzlarer Straße, die mit heutigen Erfahrungen bei Weitem nicht mehr zu vergleichen ist und für viel Erheiterung sorgte.
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde zudem Dieter Rumpf, für 30 Jahre im Verein Inge Rumpf, Volkmar Öhlschlegel, Kai Öhlschlegel und Steffen Zell, sowie für 25-jährige Vereinszugehörigkeit Manuela Gehrmann und Heinz-Detlef Fiegler geehrt. In Abwesenheit wurden Norbert Lehmann und Josef Klaus (50 Jahre) sowie Nadine Rumler und Rosalia Gere-Kovac (25 Jahre) ausgezeichnet. Weiterhin konnten noch Ehrungen aus dem letzten Jahr nachgeholt werden, so dass Ulrich Diehl für 50-jährige Mitgliedschaft sowie Klaus Georg und Dirk Lamers für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden.