Unser erster Auswanderer
Die Auswanderer
Überseehäfen in Bremerhaven
Vor genau zwei Jahren entschied sich ein Montagsmann dazu, auszuwandern, weg zu ziehen aus dem schönen Ehringshausen. Jetzt folgten ihm elf Montagsmänner.
Was war geschehen?
Mit dem Alter kommen die Zipperlein. So wurde ein Montagsmann von seinen Kindern überzeugt, dass er und seine Frau in deren Nähe ziehen. Vor zwei Jahren fand der Umzug nach Norddeutschland statt. Die jährliche „Herbstfahrt“ führte jetzt die Montagsmänner in die Gemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven, nur rund 30 km von ihm entfernt. Die Wiedersehensfreude war groß, zudem außer den beiden Planern keiner wusste, wohin die Fahrt geht.
Politisch hochaktuell stand am Freitag dann das „Auswandern“ auf dem Programm. Der Besuch des Auswandererhauses in Bremerhaven war für alle sehr beeindruckend, zeigt es doch ein Stück der Menschheitsgeschichte: die Migration. Jeder Montagsmann schlüpfte in die Rolle eines anderen Auswanderers. Was wir dort fühlten, kann man nicht treffender beschreiben als dies bereits im Internetauftritt dieses besonderen Museums zu lesen ist: „Eine Reise mit allen Sinnen - Sie hören die Rufe am Hafen, das Rauschen der See und das Herzklopfen der Einwander:innen vor dem Einwanderungstest auf Ellis Island.“
Am Nachmittag konnten wir während einer Schiffstour entlang der Überseehäfen nicht nur die modernen Kreuzfahrtschiffe erblicken, sondern auch das Container-Terminal, das Auto-Terminal sowie viele weitere Bereiche. Deutlich war zu erkennen, dass Bremerhaven der vom Umschlag her gesehen zweitstärkste Seehafen Deutschlands ist.
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen führte uns Herr Hinze durch das Große Moor bei Bokel. Als Mitglied des Fördervereins „Großes Moor e. V.“ konnte er uns die Geschichte dieser Kulturlandschaft eindrucksvoll näherbringen: Ab ca. 3000 Jahren vor unserer Zeitrechnung entstand das Moor durch die Verlandung von Seen. Große Teile des Moores wurden durch Entwässerung, Torfabbau (bis 1991) und anschließende Kultivierung zu Grünland, Acker und Forst zerstört. Vor 20 Jahren begann in einem Teil die Wiedervernässung, wodurch sich das Hochmoor dort regenerieren kann. Im südlichen Teil dieses Bereichs befindet sich ein Naturerlebnispfad, dem wir gemeinsam folgten, von vielen Erklärungen unterbrochen: Was bedeutet Torfstich und wie funktioniert er? Wie renaturiert man ein Hochmoor? Welche Tier- und Pflanzenarten leben in diesem Refugium? Zum Schluss erklommen wir den „Bokeler Aussichtsturm“, der uns einen wunderbaren Überblick über diese Moorlandschaft bot.
Auf dem Weg nach Hause besuchten wir noch den Weserstein in Hann. Münden und hatten beim Mittagessen Gelegenheit unseren Ausflug Revue passieren zu lassen. Die Unternehmungen, das gemeinsame Kochen und Spülen, Wikingerschach, der Film über die letzte Herbstfahrt sowie angenehme Gespräche in geselliger Runde ergänzten sich während dieser Herbstfahrt, sodass sie zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.