Das Apfel- und Kartoffelfest in Ehringshausen hat am Tag der Deutschen Einheit schon gute Tradition. In seiner 7. Ausfertigung war es zum ersten Mal in die Deutschen Nachhaltigkeitstage eingeschlossen und das Programm war noch breiter aufgestellt. Der Naturschutzring Ehringshausen (NRE) und die Gruppe "Senioren aktiv" konnten sich einmal mehr über eine hervorragende Resonanz freuen, hatten aber auch eine Menge zu bieten. Im und um den "Treffpunkt Bahnhofstraße" herrschte schon zu Beginn reger Betrieb. Die gute Kooperation und die Kreativität der Veranstalter hat sich längst in der Region herum gesprochen, die nicht zuletzt auf dem fruchtbaren Miteinander der Generationen fußt. Die beiden Vorsitzenden Helmut Weller und Rolf Westerhausen hießen herzlich willkommen. Sofort ins Auge fiel die Feldküche des CVJM an der Wilfried Faber wie immer das Regiment über die Erbsensuppe führte. Aber auch die zahlreichen "Wiesel" der so benannten NRE-Jugendgruppe waren überall zu finden. Sie verkauften Lose, waren mit dem Bauchladen unterwegs, pressten Apfelsaft, hatten ihre Werkstatt geöffnet und packten überall mit an. Dass es hier um mehr als nur essen und trinken geht, ist klar. Dem NRE um Helmut Weller ist sehr an der Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen in der Region gelegen. Landschaftspflege wird aktiv in verschiedenen Projekten betrieben. Im Fokus steht die Bündelung der Naturschutzinteressen der Mitgliedsvereine und es wird eifrig in diesem Sinne Öffentlichkeitsarbeit durch Vorträge, Ausstellungen und Wanderungen betrieben. Entsprechend stellte sich das Angebot des Festes dar. Das in Sachen Nachhaltigkeit sehr ambitionierte Unternehmen "Junges Gemüse" aus Werdorf präsentierte zum ersten Mal seine Arbeit, hatte Kostproben von Aronia-Produkten dabei und jede Menge Informationen, insbesondere über den geplanten Lernbauernhof. Neu dabei auch die Landschaftspflegegemeinschaft Lahn-Dill e.V., die zum Beispiel wertvolle Infos gab, wie man als Privatperson kostenlos Hilfe zum Erhalt seiner Streuobstwiese bekommen kann - schließlich ist die Gemeinde Ehringshausen derzeit im entsprechenden Förderprogramm des Landes Hessen. Und auch die Herborner Gewürzküche präsentierte ihre Produkte und hatte als Neuling viel Betrieb. Mitten im Thema ist die Ehringshäuser Nachhaltigkeits-AG Mobilität, die Auskunft über umweltschonende Formen der Fortbewegung gab und mit ihren Kollegen aus Sinn das dortige Leihfahrradangebot vorstellte. Müßig, alle Aktivitäten aufzuzählen. Interessant war die Möglichkeit beim Pomologen Rolf Stoß aus Allendorf/Lumda die eigenen Apfelsorten bestimmen zu lassen. Wer kennt sich heute noch mit Apfelsorten wie der "Schafsnase", dem "Bonapfel" oder dem "Gacksapfel" aus? Der Milchschafhof "Wendeline" hatte Felle dabei, aber auch Käse aus Kuh- und Ziegenmilch. Bauer Böhm aus Dillheim stellte seine Produktpalette vor und auch die heimischen Imker waren vertreten. Der Kapellenverein hatte außerdem das Heimatmuseum geöffnet, wo ein Scherenschleifer gut zu tun hatte und auch ein Schmied sein Handwerk präsentierte. So mancher Besucher war überrascht, wie man sich direkt in der Nachbarschaft nachhaltig versorgen kann. Das Fest selbst war ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit, konnte man doch regional einkaufen, sich mit interessanten Informationen zu aktuellen Themen versorgen und Vereine und Anbieter kennen lernen, die gerne alle Fragen beantworteten. Und weil all das am besten in guter Gemeinschaft in geselliger Runde transportiert werden kann, gab es auch die Möglichkeit zum hinsetzen und genießen. Ob Erbsensuppe, Kartoffelpuffer, Wildbratwurst, Bio-Burger, Gemüsewaffel oder süße Waffel - überall konnte lecker gegessen und in froher Runde gelacht werden.