Wir denken heute an die Opfer von
Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen
und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den
Weltkriegen starben, die durch Kriegshandlungen
oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene
und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet
wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten,
einer anderen Rasse zugerechnet wurden,
Teil einer Minderheit waren oder deren Leben
wegen einer Krankheit oder Behinderung als
lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen,
weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft
geleistet haben, und derer, die den Tod fanden,
weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem
Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und
Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von
Terrorismus und politischer Verfolgung, um die
Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte,
die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns
durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind.
Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und
Extremismus, Antisemitismus und Rassismus
in unserem Land.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die
Toten und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung
auf Versöhnung unter den Menschen und
Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem
Frieden unter den Menschen zu Hause
und in der ganzen Welt.
Quelle:
Das Sprechen des
Totengedenkens durch den
Bundespräsidenten am
Volkstrauertag wurde von
Bundespräsident Theodor
Heuss 1952 eingeführt.