Titel Logo
Mitteilungsblatt der Gemeinde Ehringshausen
Ausgabe 47/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Rede des Bürgermeisters zum Volkstrauertag am Sonntag, 16.11.2025

am Sonntag, 16.11.2025

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir sind heute hier zusammengekommen, um gemeinsam des Volkstrauertages zu gedenken – dieses Jahr am Sonntag, dem 16. November 2025. Ein Tag des Nachdenkens, des stillen Gedenkens – und zugleich eine Mahnung an uns alle.

1. Erinnerung und Rückblick

Der Volkstrauertag wurde eingeführt, um an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern. Ursprünglich ging es um die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, später kamen Opfer des Zweiten Weltkriegs, der Gewaltherrschaft und im weiteren Sinn aller Opfer von Gewalt und Unterdrückung hinzu

In der bundesweiten Gedenkarbeit heißt es: „Gedenken und Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden“.

Auch in unserer Gemeinde wollen wir an die denken, die ihr Leben verloren haben – oft für fremde Ziele – und an diejenigen, die zurückblieben: Familien, Freunde, ganze Generationen, die geprägt wurden von Leid und Verlust.

2. Bedeutung für die Gegenwart

Warum ist Gedenken heute noch wichtig? In Zeiten, in denen Krieg und Gewalt nicht nur historische Begriffe sind, sondern in Teilen der Welt noch Gegenwart bedeuten, gewinnt unser gemeinsames Gedenken besondere Relevanz.

Der Volkstrauertag ist kein Tag des Triumphs oder der Sieger, sondern ein Tag der Erinnerung – und zugleich ein Tag der Mahnung: Was Krieg zerstört – Leben, Heimat, Zukunft – darf nicht vergessen werden.

Auch bei uns bedeutet das: Wir erinnern nicht nur der Vergangenheit wegen, sondern wir fragen: Wie stehen wir heute zu Frieden, Freiheit und Verantwortung? Wie handeln wir als Gemeinschaft, als Stadt, als Nachbarn?

3. Verantwortung in der Gemeinde

Als Bürgermeister darf ich sagen: Unsere Gemeinde lebt vom Miteinander. Wir alle tragen Verantwortung – für den Frieden, für das Zusammenleben, für eine Kultur der Erinnerung. Erinnern heißt nicht verharren, sondern bewusst handeln.

Wir setzen Zeichen:

  • Wir halten inne, wir legen Kränze nieder, wir zeigen Respekt.
  • Wir gehen sorgsam mit unserer Geschichte um – mit den Geschichten derjenigen, die gelitten haben.
  • Wir fördern Austausch, Versöhnung, Verständnis – auch unter Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion oder Lebensgeschichte.
  • Wir stärken unsere Gemeinschaft dort, wo Unterschiede bestehen, damit sie nicht zu Gräben werden.
4. Ausblick und Appell

Meine Damen und Herren: Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind. Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten – sei es durch Respekt im Alltag, durch Solidarität mit anderen oder durch das Engagement für unsere Gemeinschaft.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen, dass Erinnerung lebendig bleibt – nicht nur als Rückblick, sondern als Auftrag für die Zukunft.

In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit – und ich lade Sie ein zu einer kurzen Zeit des Schweigens, bevor wir unsere Gedenkfeier weiterführen.