Wenn die Elektrofirma Huttel in Ehringshausen mit dem Hubsteiger unterwegs ist, weiß jeder: Es wird wieder Weihnachten! So ist es auch in diesem Jahr. Auch nach 48 Jahren steigt Heinrich Huttel persönlich in den Arbeitskorb des Hubsteigers und fährt zur Spitze des Weihnachtsbaumes. Sein Bruder Ulrich führt von unten die Lichterkette nach und achtet darauf, dass die elektrischen Kerzen gleichmäßig am Baum verteilt werden.
"Dieses ist das letzte Mal", beteuert der 65-Jährige, "seit 48 Jahren schmücke ich die Weihnachtsbäume von Ehringshausen", berichtet er. Seit seiner Ausbildung, damals noch mit Vater Ewald und Großvater Heinrich, zeichnet er für die Weihnachtsbeleuchtung in Ehringshausen verantwortlich. Damals waren sie noch mit der Stehleiter unterwegs und auch in Werdorf zuständig für den leuchtenden Baumschmuck. "Im nächsten Jahr sind mal die jüngeren Mitarbeiter dran." Einige Zeit später stieg auch Bruder Ulrich mit in das Geschäft ein und heute führen sie gemeinsam die Firma, die in diesem Jahr auf eine 110-jährige Tradition zurück blicken kann. "Die Weihnachtsmotive an den Straßenlampen kamen später, vom Gewerbeverein initiiert, hinzu", ergänzt Ulrich. Die Gemeinde Ehringshausen behält die Tradition gerne bei. "Huttels haben den Hubsteiger und die Erfahrung und unterhalten außerdem auch unsere Straßenlampen", informiert der technische Bauamtsleiter Klaus-Peter Bender. Und die Lichterketten für die Weihnachtsbäume werden auch noch eingelagert und gewartet.
Die beiden Huttel-Brüder könnten viele Geschichten über die Weihnachtsbäume in Ehringshausen erzählen. Von solchen, die schon geschmückt waren und wieder ausgetauscht werden mussten, weil sie in den Augen der Bevölkerung nicht schön genug waren.
Von Baumriesen, die unter Vollsperrung der Straße mit einem Autokran vom Bauhof aufgestellt werden mussten. Oder von der Lichterwette, einem Gewinnspiel bei dem die Bevölkerung die Zahl der Kerzen am großen Weihnachtsbaum vor dem Rathaus schätzen musste. "Es waren mehr als 800, so dass man extra einen verstärkten Stromanschluss installieren musste. Es waren einige hundert Bäume in all den Jahren, denen die Firma zu weihnachtlichem Glanz verholfen hat. Und das bei jedem Wetter. Ob Sturm und Regen, dichtes Schneetreiben oder sommerliche Temperaturen von 14 Grad - Huttels zitieren einen alten Werbespruch der Bundesbahn: "Alle reden vom Wetter, wir nicht. Zum ersten Advent muss halt alles fertig sein", so die beiden. Bis jetzt haben sie es auch immer geschafft, wobei so manche Geburtstagsfeier im engeren Familienkreis dem weihnachtlichen Schmücken zum Opfer fiel.
Das diesjährige Schmücken des Baumes am Gaasemaad-Kreisel nahm Klaus-Peter Bender zum Anlass, um sich bei Huttels für deren Einsatz zu bedanken. "Ohne Huttels uind ihren Hubsteiger würde in Ehringshausen vor dem Advent etwas fehlen - wenn die Bäume geschmückt sind und die Motive an den Straßenlampen leuchten, kann es Weihnachten werden", so Bender und weiter: "Natürlich haben auch wir darüber nachgedacht, ob es in diesem Jahr angemessen ist, die Weihnachtsbeleuchtung zu installieren. Alle reden vom Strom sparen und Ehringshausen hängt als Klimakommune die Weihnachtsbeleuchtung auf." Aber bereits im vergangenen Jahr wurden auf Vorschlag von Huttels die Motive an den Straßenlampen konsequent auf LED-Technik umgestellt und der Stromverbrauch um 90 gesenkt. "In diesem Jahr haben wir dann noch für die Weihnachtsbäume LED-Lichterketten angeschafft, wobei sich der Strombedarf sogar von 200 auf 2 Watt pro Lichterkette senkt", so Bender zum Hintergrund. Und so erstrahlt Ehringshausen dank Heinrich Huttel und seinen Mannen mittels modernster LED-Technik auch in diesem Jahr in weihnachtlichem Glanz.