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Verbandsgemeinde-Kurier Bellheim
Ausgabe 12/2024
Aktuelles aus dem Rathaus
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Fotoausstellung in der Verbandsgemeinde Bellheim zur einzigartigen Fauna und Flora der Queichwiesen

Um der offiziellen Übergabe des Titels als „Immaterielles Kulturerbe Queichwiesenbewässerung“ Ende April einen gebührenden Rahmen zu geben, veranstaltet die Verbandsgemeinde Bellheim in ihren Räumen eine Fotoausstellung. Gezeigt werden vom 27. März bis zum 8. Mai 2024 ca. 30 groß- und kleinformatigen Arbeiten zu Fauna und Flora des Naturfotografen Erich Hepp aus Völkersweiler.

Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten im Rathaus der Verbandsgemeindeverwaltung, Schubertstraße 18, Bellheim, besucht werden. Die Bilder bietet den Besuchern einen intimen Blick auf die kleinen und großen Bewohner des einzigartigen Lebensraums Queichwiesen.

Die UNESCO gab dem Antrag statt, die Queichwiesenbewässerung als „Immaterielles kulturelles Erbe der Menschheit“ zu würdigen. Dabei geht es um die Technik der Queichwiesenbewässerung als extensive Form der Landwirtschaft. In Kooperation mit sieben anderen europäischen Bewässerungstechniken war die Bewerbung im Dezember 2023 erfolgreich.

Wesentlicher Verdienst daran hatte die IG Queichwiesen als ein Zusammenschluss aus Naturschützern, Landwirten, betroffenen Anrainerkommunen und der Wissenschaft. Seit den 1990er Jahren hat die IG die die Instandsetzung und Wiederbelebung dieser alten Kulturtechnik vorangetrieben. Sie ist bereits seit dem 15. Jh. überliefert und ermöglicht durch eine kurzeitig, flache Flutung der ufernahen Wiesen entlang der Queich eine Verbesserung der Heuernte. Dieses Verfahren findet jeweils im Frühling und im Frühsommer statt. Die künstliche Vernässung bietet seltenen Pflanzen und Tiere einen besonderen Rückzugsraum. Als sichtbarsten Bewohner fand der Storch nach seiner Wiederansiedelung in den 1990er Jahren hier wieder eine Heimat. Der Zugvogel schätzt die Queichwiesen als idealen Aufzuchtsort für seine Jungen. Einen spektakulären Anblick bieten die Zugvögel, wenn sie in großen Gruppen gemeinschaftlich durch die nassen Wiesen staksen. Heute bieten die Queichwiesen über 80 Paaren eine neue Heimat. Die Storchenpopulation ist damit die größte in Rheinland-Pfalz.