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Wochenzeitung für die Gemeinde Eschenburg
Ausgabe 13/2023
Goure
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Unsere Energie-Messe ist die beste Berufsorientierung - für Eltern

Für die großen Firmen war es immer unbegreiflich, wenn wir keine Besucherzahlen in Summen nennen konnten. Schließlich gilt hier „Ohne Eintritt, mit Kinderbetreuung“. Die Energie-Messe in Eschenburg war, ist und bleibt etwas Besonderes.

Und jetzt wird es richtig wichtig: Mit der Bildungsreform von Land und Kreis werden bei den Ausbildungsberufen Schwerpunkte gebildet, die Zerspanungsmechaniker, Friseure und Elektriker keine „Einschulung“ mehr in Dillenburg gewährt, obwohl sich Handwerk, Industrie und Förderverein rührend darum kümmern und rührig dafür kämpfen.

Der Landrat will mit dem Kultusminister ermöglichen, zum Ausbildungsjahr 2024 wieder in Dillenburg zu starten, wenn wir genügend Azubis finden. Antizyklisches Wirtschaftsverhalten wird schwer, wird das Angebot einfach dichtgemacht. Wenn’s einfach wäre, könnte es jeder… Wir lassen uns da nicht unterkriegen. Ich sehe Zukunft ins Zukunfts-Berufen - von A wie Altenpfleger bis Z wie Zerspanungsmechaniker. Das Problem ist, wie bei den Friseuren, dass eigentlich niemand richtig weiß, was die so machen. Das ist viel mehr als Haare „schneiden, föhnen, legen“. Generalisten sind gefragt für den ganzheitlichen Ansatz. Freilich wurde zur Spezialisierung und Schwerpunktbildung so manches Berufsbild aufgespalten, bis man den „Schlosser“ nicht mehr erkennt. Heute ist vielmehr und viel mehr an Flexibilität gefragt.

Ich hatte mich auch mal für eine Ausbildung zum Fotografen beworben. Leider hatte ich nach der zehnten Klasse noch keinen Führerschein… und bin heute froh, dass ich dort nicht genommen worden bin. Stattdessen freue ich mich heute noch über die Ferienjobs im Eloxalwerk, auf der Mülldeponie, im Hochbau und im Betonwerk. Ich habe Menschen erlebt, die ihre Arbeit mit Hirn und Herz gemacht haben. Ich wollte Pfarrer und Förster werden, später sogar Fotoingenieurswesen studieren. Meinen Magister-Abschluss habe ich dann im Fach Geschichte gemacht, obwohl ich das Fach in der Oberstufe des Gymnasiums zuvor abgewählt hatte. Man lernt nie aus.

Das einfache „Bohren, Sägen, Hämmern“, wie es heute bei uns im Familienzentrum ehrenamtlich angeboten wird, hätte ich mir als Jugendlicher gewünscht. Es geht doch eigentlich bei der Berufsorientierung darum, dass jeder „sein Ding“ findet. Sägen, Bohren, Drehen, Fräsen oder Schleifen, Erodieren, Fertigen, Kontrollieren, Montieren, Schmieden, Biegen, Abkanten, Trennen oder Biegen, Löten, Schweißen, Schleifen, Hobeln, Malen, Anstreichen, Backen, Kochen, Dengeln und quengeln… Es gibt so viel zu tun, da müssen wir alle anpacken.

Wir werden für die Fülle an Fähigkeiten und Fertigkeiten werben, die in jeder Arbeit steckt. Egal, ob Handwerk oder Handel, Industrie oder Manufaktur, Büro oder Baustelle. Für die 11. Energie-Messe in Eschenburg (schaut nach unter www.endlich-energie.de im Internet) werden wir zu Ausstellungen und Vorträgen eine „Modenschau der Zukunftsberufe“ auf den Laufsteg bringen, die alle in die Zukunft weiterbringt. Diese Energie-Messe ist für die Auswahl des Ausbildungsplatzes so wichtig, weil hierher junge Familien kommen, die gerade ein Haus sanieren oder bauen möchten. Da haben sich die Eltern noch nicht in den Kopf gesetzt, dass das Kind es „mal besser haben soll“ und dafür unbedingt Abitur braucht, weiß

Ihr
Götz Konrad
Bürgermeister