„Kein Bundesland weist eine so vielfältige sprachliche Variation auf wie Hessen“, sagt Professor Dr. Alfred Lameli. Er muss es wissen: Er ist Leiter des Forschungszentrums Deutscher Sprachatlas an der Uni Marburg. „Das ist DIE Institution in Sachen Dialekt-Forschung“, freut sich Götz Konrad, als der Deutsche Sprachatlas 2023 im Dialekt-Dachverband MundART Mitglied Nummer 23 wurde.
Der Dialekt-Dachverband nimmt nur juristische Personen auf (also Vereine, Institutionen, Firmen, etc.), damit den Akteuren vor Ort nichts genommen wird. Das Festival am 11. Mai in Eschenburg ist eine gute Gelegenheit, die Zusammenarbeit vorzustellen.
Aus dem bundesweiten Überblick, den das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas von der Uni Marburg aus behält, sticht Hessen hervor: Eine Dialekttiefe von mehr als tausend Jahren, Forschung seit 150 Jahren und ein sprachlicher Reichtum bietet sich nicht nur den Experten aus der Wissenschaft, sondern auch allen Engagierten und Interessierten in der Gesellschaft: Auf dem Infoportal www.dsa.info/hessen wurde nach dem ersten „Runden Tisch“ eine „Marburger Erklärung zum Schutz und zur Förderung der Dialekte als Teil der gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt in Hessen“ gestartet.
Dieses Ziel verfolgt das MundART-Festival am 11. Mai ganz praktisch. Los geht es in der Mehrzweckhalle in Eschenburgs Ortsteil Wissenbach (Forsthausstraße 22) um 14 Uhr. Im Stunden-Takt werden Musik, Vorträge und Gesprächsrunden auf die Bühne gebracht. Info-Stände umrahmen das Festival. Das Bühnen-Finale startet um 19 Uhr. Eintrittskarten wird es nicht geben, sondern das Festival wird eine Benefiz-Veranstaltung: Spenden werden gesammelt für das „Hessen-Nassauische Wörterbuch“. Diese einmalige Sammlung der Dialekte in Hessen nimmt unter den Wörterbüchern der deutschen Dialekte eine zentrale Stellung ein, die Finanzierung indes ist noch nicht gesichert.
Kontakt & Info: Anmeldung für Akteure und Infos zum Programm gibt es über die Seite www.mundart-hessen.de im Internet.