Für meinen Vorgänger Walter Jank war es eine Herzensangelegenheit, den Kontakt herzustellen zu der Stadt, in der er in 1944 geboren und kurz danach vertrieben wurde. Dass aus dem Kontakt ein Austausch wurde, ist vor allen Dingen den beiden Schulen zu verdanken. Aus dem Austausch wurde eine Partnerschaft der Kommunen und nun wächst das zu einer Freundschaft, einer Freundschaft in Europa. Mir ist gerade der Schüleraustausch eine Herzensangelegenheit, denn Musik ist eine gute gemeinsame Sprache. So klingt Europa. Und wenn sich die Schülerinnen und Schüler - ohne Vorurteile, nur mit Neugier und Lernfreude - begegnen, wächst Europa. Gleich zweimal sind wir in diesem Jahr zu Gast in Bečov nad Teplou, dem früheren Petschau am Fluss Tepl. Ein Luftbild von dem kleinen Städtchen zwischen Karlsbad und Marienbad hängt bei mir im Büro. Dieser Lage hat Petschau wohl zu verdanken, dass die Eisenbahn noch fährt. Beim Navi und beim Googlen aufpassen, denn es gibt noch ein Bečov im Bezirk Most, das Petschau an der Tepl ist aber einzigartig. Es hat nicht nur die Internetadresse www.becov.cz behauptet, sondern ist mit Burg und Schloss so etwas wie eine Pilgerstätte. Nationale Attraktion: Ein St.-Maurus-Schrein aus dem 13. Jahrhundert, dessen Glanz einem die Sprache verschlägt. Doch hoffentlich nicht zu lange: Es gibt viel zu erzählen und voneinander zu lernen.