Es soll ja Leute geben, denen ist Wellfleisch lieber als „Wellness“ – nur ist das Wohlbefinden und Wohlergehen mehr ein Zukunfts-Thema als der kurzzeitige Genuss. Nachhaltigkeit neu denken müssen wir gerade für unseren Wald. Nach Trockenheit und Käferbefall haben die Waldbesitzer weite Flächen abgeholzt, auch wir als Gemeinde. Damit jetzt wieder Wald nachwächst, kann nicht alles neu gepflanzt werden. Möglichst viel soll aus der so genannten Naturverjüngung von selbst nachwachsen. Damit der Wald wieder wachsen kann, müssen die zarten Pflänzchen vor Verbiss geschützt werden. Weil das mit Zäunen nicht zu schaffen ist, sprechen wir als Waldbesitzer derzeit immer häufiger mit Jägern über das gemeinsame Vorgehen. Organisiert ist das in der Jagdgenossenschaft Eschenburg, die die Interessen der Grundstückseigentümer vertritt und das Jagdrecht – nicht den Wald – verpachtet. Die Jäger haben ihre eigenen Vereine und Verbände. Dazwischen, fast wie ein Vermittler, sind die Hegegemeinschaften. Hier sitzen die Jagdrechtsinhaber und Jagdausübungsberechtigen zusammen und stellen nicht nur die Abschussplanung zusammen mit der Jagdbehörde auf, sondern Hege und Pflege umfasst viel mehr. Deshalb bin ich froh, dass diese Hegegemeinschaften nicht abgeschafft worden sind. Das Rehwild kommt oft in den Verdacht, alle grünen Triebe abzufressen. Hier ist Vermittlungsarbeit gefragt, damit wir mit gegenseitigem Verständnis und gemeinsamem Vorgehen den Lebensraum Wald erhalten und – auch bei verschiedenen Interessen – im Zusammenklang gestalten. Das ist die Aufgabe eines Rehwildsachkundigen. Bei der Hegegemeinschaft Dietzhölze war dies über 26 Jahre Thomas Hain (Foto, rechts). Er übergibt das Amt nun an Julian Koslowski (links im Bild). Wir danken beiden für ihren Dienst und wünschen Jagdglück und Vermittlungsgeschick.
Ihr
Götz Konrad
Bürgermeister und Jagdvorsteher