Wenn dieser Tage auch in Eschenburg eine Stellungnahme für den „Regionalplan Mittelhessen“ abgegeben wird, sollte das Thema „Dietzhölztalbahn“ endlich aus dem Plan genommen werden. Im März 2022 hatten unsere Gremien die „Nichtaktivierung der Dietzhölztalbahn“ gefordert. Bei der zweiten Offenlage des Regionalplanes steht dort noch immer: „Bei den nachfolgenden Schienenstrecken ist der Trassenverlauf planerisch zu sichern. Die Sicherung dieser Trassen hat Vorrang gegenüber anderen Raumansprüchen: … Dillenburg-Dietzhölztal-Ewersbach (Dietzhölztalbahn, 3720/366)“. Es wird jetzt endlich Zeit, dass diese Eisenbahnstrecke auch planerisch „stillgelegt“ wird. Die Dietzhölztalbahn steht auch in anderen Kommunen Bauvorhaben von zentraler Bedeutung im Weg - auch wenn sie nur auf dem Papier eines Planes steht.
Zwischenzeitlich hat eine „Voruntersuchung zur Machbarkeit Reaktivierung Dietzhölztalbahn“ klar gezeigt, dass es nicht geht: Um die 16 Kilometer Strecke zwischen Dillenburg und Dietzhölztal, die nach dem Ende des Personenverkehrs im Jahre 1987 endgültig 2001 stillgelegt worden ist, wieder befahrbar zu machen, müssten 44 Millionen Euro investiert werden - mehr als 3 Millionen Euro für jeden Kilometer. Eine Förderung ist nicht zu erwarten. Die Folgekosten von über zwei Millionen Euro im Jahr für Betrieb und Kapitaldienst stehen laut Studie in einem ungünstigen Verhältnis zum Nutzen, weil die beiden Buslinien X41 und 302 bereits gute Verbindungen schaffen. Darüber sollten wir uns freuen, dass wir nicht „abgehängt“ sind.
Traurig finde ich, wenn der negativen Voruntersuchung zur Machbarkeit (März 2022) weniger Bedeutung zugemessen wird als einer „Bestandsaufnahme für den Personenverkehr stillgelegter Schienenstrecken in Hessen" aus dem Jahr 2019. Das Datenblatt hat eine Legende begründet, die ich heute klären werde: Die Brücke in der Habachstraße hat die Gemeinde Eschenburg auf eigene Kosten abgerissen, weil die Bahn ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen ist und erste Steine herabfielen. Unter dem bröckelnden „Viadukt“ passten auch die neuen Gelenkbusse nicht mehr hindurch, sodass die Gemeinde handelte. Die Bemerkung „Eschenburg hat zugesichert, die Brücke bei Reaktivierung auf ihre Kosten wieder herzustellen“ ist schlichtweg falsch; auch einen „Vertrag“ gibt es nicht. Die Gemeinde wird nichts machen. Auch das Mulchen am Bahndamm (Foto) müssten wir eigentlich einstellen, damit auch der letzte im sprichwörtlichen „Schlafwagen“ wach wird und erkennt: Der Zug ist abgefahren. Damit die Dietzhölztalbahn der Zukunft nicht weiter im Weg steht, sollte das Thema aus dem Regionalplan herausgenommen werden. Dann kann das Eisenbahnbundesamt endlich für Trasse und Restflächen die „Freistellung von Bahnbetriebszwecken“ vollziehen.