Unsere Aktion: Blühende Landschaften vor der eigenen Haustür
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Der Satz wird Martin Luther zugeschrieben, aber vielleicht ist er ihm nur angedichtet. Es gibt nämlich keinen Beleg dafür, dass der Reformator es so geschrieben oder gesagt hätte. Weil es aber zu seiner lebensnahen und lebensfrohen Lesart gepasst hätte, wurde der Satz oft in schweren Zeiten genutzt als Mutmacher. So zum Beispiel beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Wenn wir mit der Aktion „Unser Dorf soll grüner werden“ für jedes Haus einen Baum oder Busch von der Gemeinde Eschenburg schenken möchten, soll das auch ein kleines Hoffnungszeichen sein.
Unsere „Kommission Zukunft“, die hinter der Aktion steckt, hat von Anfang an gesagt, lieber Vorbilder als Vorschriften und lieber Vorschläge als Verbote. Deshalb der Vorschlag, dass jeder sich zu Hause einen Baum oder Busch pflanzt. Wie wichtig das ist, kann man mit der Wärmebildkamera sehen, Straßen und Plätze mit oder ohne Grün. Schnell sind wir dann im „roten Bereich“.
Freilich braucht so ein Baum einige Zeit, bis er Früchte trägt und Schatten spendet. Bis dahin kommt nach dem Pflanzen auch das Pflegen. Aber genau darum geht es doch diesem berühmtesten Zitat Luthers, das er vielleicht gar nicht gesagt hat. Und genau darum geht es uns bei unserer Aktion, die bis Ende Juli unter www. buergerbaum.org erreichbar ist: Wir machen uns gemeinsam darum Gedanken, welche Ziele wir erreichen wollen, welche Früchte unsere Arbeit tragen kann oder mit welcher Farbe wir gestalten möchten.
Bei einem Geburtstag wurde ich neulich von jungen Menschen angesprochen, die sich für solche Dinge interessieren, bereits in den örtlichen Obst- und Gartenbauverein eingetreten sind und voller Tatendrang auf „ihren Baum“ hinarbeiten.
Die Mittel für diese Aktion hat übrigens die Gemeindevertretung in Eschenburg aus den eigenen Steuergeldern ihrer Bürgerinnen und Bürger gestartet. Die politisch verantwortlichen Entscheider wollen damit etwas zurückgeben an die Träger des Gemeinwesens.
Das zeigt mir mal wieder, dass wir vor Ort es selbst in der Hand haben, unser eigenes Glück zu schmieden und die Zukunft zu gestalten. „Blühende Landschaften“ fangen vor der eigenen Haustür an.