Jugend forsch: Konzentrationsschwäche ist Kreativitäts-Kraft
Aus der Neugier meines früheren Berufslebens heraus bekomme ich heute noch Meldungen vom Informationsdienst der Wissenschaft (IDW). Eine lange Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin zeigt, dass Kinder Konzentrationsschwächen mit Kreativität wettmachen. Anders als Erwachsene können sich Kinder noch nicht so gut konzentrieren, sie können sich weniger merken, und ihre Aufmerksamkeit ist oft nur von kurzer Dauer.
Jugend forsch: Unser Nachwuchs ist gut darin, weniger relevante Informationen zu verarbeiten und mithilfe dieser spontan neue und kreative Strategien beim Lösen von Aufgaben zu finden. Vielleicht sollten wir uns nicht in einzelnen Themen verbeißen und mal eher das Ganze überblicken, um dann womöglich auf neue Ideen zu kommen.
Mit den Kindern des Ferienprogrammes habe ich das mir in der vergangenen Woche vorgenommen: Bisher trägt der gemeinsame Ferienpass den Namen EDI, in dem sich die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal wiederfinden. Zusammenarbeit haben wir zwischen den Kommunen geschmiedet beim Schwimmbad, im Abwasserverband, bei Netzwerk Jugend, Sozialarbeit an der Holderbergschule, Diakoniestation, Jugendförderverein für den Nachwuchsfußball und Kulturkreis.
Was kommt denn raus, wenn wir die Kinder und Jugendlichen fragen, die auch schon die gemeinsame Gesamtschule am Holderberg besuchen und miteinander groß werden. Auch wenn Lehrer dort manchmal das Gefühl haben, die Konzentration reicht noch nicht einmal für eine Schulstunde, glaube ich daran, dass wir aus der Kreativität unserer Jugend viel Kraft für die Zukunft schöpfen können.
Bei der ersten Sitzung der Gemeindevertretung nach der Kommunalwahl 2021 habe ich gesagt: Die Entscheidungen, die wir heute treffen, gehen unsere Kinder schon mehr an als uns selbst. Und das meine ich auch so – mit diesem Forschungs-Ergebnis im Rücken mehr denn je zuvor.