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Wochenzeitung für die Gemeinde Eschenburg
Ausgabe 35/2022
Goure
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Auf dem Fundament der Vorgänger

Ich habe mich gefreut. 119 Busse halten mittlerweile an der barrierefrei ausgebauten Bushaltestelle am Marktplatz. Selbst wenn derzeit viele Bauarbeiten auch hier bremsen, halten vier Linien hier - darunter der Expressbus X41 zwischen Dillenburg und Biedenkopf. Die alte Bushaltestelle am Versorgungsgebäude wird zum Treffpunkt umgestaltet. Die Neugestaltung des Ortskernes soll sich von der Kirche bis zum Marktplatz erstrecken. Mit Sitzmöglichkeiten und einer Plattform an der Dietzhölze wird der Bach erlebbar. Das gehört zur „Neuen Mitte“, die von den Gremien beschlossen worden ist.

Am 17. März hat die Gemeindevertretung folgendes unter der Überschrift „Entwicklung für Eschenburg“ beschlossen:

„Als Rahmen und Richtung der weiteren Innenentwicklung setzt die Gemeinde Eschenburg von nun an weniger auf den großflächigen Einzelhandel als auf das Thema Gesundheit sowie das neue Miteinander, das die „Neue Mitte“ zwischen dem „Nassauer Hof“ auf der einen Seite und der Neugestaltung des Ortskernes an der Dietzhölze auf der anderen Seite ermöglicht.“

Die Fläche der alten Bushaltestelle, die jetzt gerade als Treffpunkt neu gestaltet wird, soll den Namen Otto-Friedrich-Schlemper-Platz tragen. Dies hat die Gemeindevertretung am 16.12.2021 beschlossen. Hierfür muss keine Straße umbenannt oder ein Platz umgewidmet werden - diese Ehrung für unseren Ehrenbürgermeister kostet uns nur ein Schild und die Anerkennung eines Lebenswerks. Von 1965 bis 1992 war Otto F. Schlemper zunächst Bürgermeister von Eibelshausen, dann „Mittelpunkt der neuzugründenden Großgemeinde“ Eschenburg, wie selbst kritische Wegbegleiter zugaben.

Ich setze den Beschluss der Gemeindevertretung um und tue das gerne. Einen Kontakt oder Dialog mit „anonym“ indes ist leider nicht möglich - und verwehrt beiden Seiten die Chance, Missverständnisse einzusehen und etwaige Fehler zu vermeiden.

Ich jedenfalls kann mir eine „Neue Mitte“ für ein neues Miteinander sehr gut vorstellen und freue mich über Fortschritte, die immer auch auf dem Fundament von Vorgängern steht. Dabei habe ich die Worte meines Mittelalter-Professors Peter Moraw im Ohr, der in seinen Vorlesungen mehr als einmal sagte: „Wir sind Riesen - auf den Schultern unserer Vorfahren.“

Ihr

Götz Konrad

Bürgermeister