Ich habe sonst Vorbehalte, fast schon Vorurteile, wenn frühere Kollegen aus dem Amt scheiden und dann als „Berater“ durchs Land ziehen und aktuellen Aktiven ihr Handwerk erklären wollen. Beim historisierenden Konjunktiv („Ich hätte das als Bürgermeister soundso gemacht…“) bekomme ich zuweilen Schaum vor den Mund. Ganz anders, als mich dieser Tage Thies Puttnins-von Trotha im Rathaus besuchte (Foto). Von 2016 bis 2022 war er Bürgermeister von Ginsheim-Gustavsburg, ehe er - damals vergeblich - vom Rathaus ins Landratsamt wechseln wollte. Seit Januar 2024 bringt Thies Puttnins-von Trotha nun als Kommunalberater bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) seine Fähigkeiten und Fertigkeiten ein. Und davon bin ich positiv überrascht und nachhaltig dankbar. Wir brauchen Vermittler, die die Fallstricke der vielen Förderprogramme ebenso im Blick haben, wie die Krux der Kommunalfinanzen. Ich hoffe, aus dem Besuch wird eine gute Zusammenarbeit. Wenn auch nur sechs Jahre im Bürgermeister-Amt, scheint er verinnerlicht zu haben, was unsere tschechischen Freunde in den Begriff „Starosta“ packen: Es kommt aufs Kümmern an.