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Wochenzeitung für die Gemeinde Eschenburg
Ausgabe 4/2025
Goure
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Mitreden kann nur, wer mitgefahren ist: Dankeschön für den Dienst im Winter

Im Winterdienst stecken die Wörter Winter und Dienst. Das „Saisongeschäft“ für unsere Bauhof-Kollegen lässt sich nicht planen, gerade rund um Feiertage und Resturlaub. Mit sechs Fahrzeugen und nicht mehr Personen kümmern sich unsere Mitarbeiter um 100 Kilometer (Gemeinde-)Straße. Dieser Dienst umfasst schon mehr als die Pflicht.

Im Hessischen Straßengesetz (HStrG § 10 Absatz 4) steht: „Die Gemeinden haben die öffentlichen Straßen innerhalb der geschlossenen Ortslage nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit vom Schnee zu räumen und bei Schnee- und Eisglätte zu streuen, soweit das zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist.“ Heißt auf Deutsch, dass eigentlich nur stark befahrene und gefährliche Stellen (Kreuzungen, Steilstrecken) vom Winterdienst erreicht werden müssen ("zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich"), wenn es zu leisten ist ("nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit").

Immer häufiger erleben wir, dass morgens vor vier die Welt noch in Ordnung ist. Da steht der Kollege mit der Bereitschaft auf und peilt die Wetterlage. Wenn er den Einsatz erforderlich hält, klingelt er den Rest aus dem Bett. Wenn dann Stunden später Schnee fällt und Eis gefriert, ist das nicht immer aufzuholen. Das Streuen an wenig befahrenen Stellen wird auch oft von Anwohnern schlicht „übersehen“. Das Salzkorn schmilzt durchs Eis, kann aber die Eisschicht nicht brechen, weil zu wenig Betrieb darauf ist.

Es steht nicht im Gesetz, dass jeder zur Arbeit kommen soll - und das rund um die Uhr. Und dennoch versuchen die Kollegen, so gut es geht, die Straßen der Gemeinde zu räumen und zu streuen. Der Räum- und Streuplan gibt die Priorität vor, aber die Kollegen auf Traktor, Unimog und Lkw müssen selbst ermessen, was wichtig und was machbar ist. Wer hierbei nicht mitgefahren ist, kann schlecht mitreden. Gerade wenn parkende Autos die Straßen und Gassen eng machen, sieht man vom „Bock“ aus, wie groß so ein Räumschild ist und wie wenig „Spielraum“ bleibt für schnelle Entscheidung. Gründliches Ermessen geht da nur mit der Erfahrung, die die Kollegen vom Winterdienst haben. Deshalb sage ich ein ganz großes Dankeschön für den Dienst im Winter.

Ihr
Götz Konrad
Bürgermeister