Alle Menschen machen Fehler - unsere stehen in der Zeitung. Ja, so habe ich vor 20, 30 Jahren auch gedacht und manchen Lapsus so entschuldigt, als ich noch für eine lokale Tageszeitung arbeitete. Das „Bild vom Schild“ in der vergangenen Ausgabe unserer Wochenzeitung ärgert mich: Beim Foto vom Otto-Friedrich-Schlemper-Platz war das Schild „abgeschnitten“. Also heute zweiter Versuch.
Beim Pflanzen von Bäumen und Büschen hingegen kann man so leicht nichts falsch machen. „Das Grüne muss nach oben“, witzeln die Experten. Weil sich viele doch etwas vorbereiten möchten, gibt es zu unserer Aktion „Unser Dorf soll grüner werden“ vor der Abhol-Aktion noch einige Infos. Am Samstag (28. Oktober) um 10 Uhr der kleine Pflanz-Kurs. Unter www.buergerbaum.de wollen wir Infos, Fotos und Videos veröffentlichen übers Pflanzen und die Vorbereitungen. Dort geben wir auch die Kontakte zu den Experten weiter: Die drei Obst- und Gartenbauvereine aus Hirzenhain, Eiershausen und Wissenbach helfen später bei Fragen der Pflege und Ernte. Der Obst- und Gartenbauverein Eibelshausen hat sich leider aufgelöst. Für ihn kam unsere Aktion der „Kommission Zukunft“ zu spät. Mangels Nachwuchs lösten sich die Gartenbauer in Eibelshausen auf - ihren Lehrgarten hat die Holderbergschule übernommen, die als erste Naturparkschule im Lahn-Dill-Bergland wachsende Begeisterung vermittelt.
Zurück zu meiner Zeitungs-Zeit: Ich hatte mal zu dem Thema Obstbaum-Schnittkurs eine ganze Sonderseite veröffentlicht. Statt über jeden Kurs vor Ort zu berichten, habe ich den ersten von zwei Terminen des Kreisverbandes besucht, Bilder gemacht (Baum vorher und nachher), danach Experten gefragt, Informationen zusammengetragen und am Schluss mit kleineren Texten und anschaulichen Fotos die ganze Seite gestaltet. Einer der Fachleute, die ich damals interviewte, war Werner Brietzke, der uns auch heute beim „Bürgerbaum“ hilft. Als Service für die Leser kamen alle damaligen Vereine im Kreisverband in die Zeitung - mit den Kontakt-Daten zum Vorstand. Diese Vereine entwickelten sich sehr unterschiedlich, lernte ich bei der Recherche. Ich erfuhr von alten Baumsorten, die jemand vor langer Zeit hierhergebracht hatte, ebenso wie von jungen Vereinen mit starkem Wachstum. Daraus wurde die kleine Geschichte „Von pfropfenden Pfarrern und florierenden Vereinen“.
Der Erfolg dieser Sonderseite zum Obstbaumschnitt war damals der Besuch beim zweiten Termin: Statt dem üblichen Dutzend kamen damals 70 Personen zum kostenlosen Kurs. Wenn wir heute 895 Bäume verteilen, freue ich mich auf eine florierende Zukunft.