Bei Chroniken ist es oft wichtiger, was dahinter steckt als was darinnen steht. So war es auch hier eine Entdeckungsreise durch die Geschichte. 300 Jahre Evangelische Kirche in Hirzenhain ist eine lange Zeit. Die Chronologie nach Jahreszahlen von unserem „Kinderpfarrer“ Fritz Holighaus fortzuführen, zeigt uns schon deutlich, wie sich Hirzenhain und die Kirchengemeinde entwickelt haben. Dass alle Pfarrer namentlich bekannt sind und von einigen alleine viel zu berichten wäre, ist eine Besonderheit.
Auch wenn Hirzenhain eine Fülle profilierter Pfarrer finden und binden konnte, wird aber zugleich auch immer wieder erlebbar: Kirche ist keine Ein-Mann-Show, sondern Gemeinde lebt vom Miteinander und vom Mitmachen.
Das Redaktionsteam ist im Pfarrarchiv auf interessante Schriftstücke gestoßen, so etwa sauber geschriebene Rechnungen seit 1604. Sogar im 30-jährigen Krieg geführt. Vieles ist zum Kirchenbau anno 1725 überliefert. Schriftstücke in französischer Sprache geben Rätsel auf, wo Abgaben von Heu an Dragoner- und Kavallerie-Regimenter geleistet werden mussten.
Unterschrieben wurden diese Dokumente von den damals Verantwortlichen, aber aus diesen Quellen fließt vergangene Gegenwart zusammen. Geschichte wird lebendig. Wir bekommen hiermit einen Eindruck, wie das Auf und Ab der Zeiten das gemeinsame Leben gestaltet. Jede Zeit hat ihre besondere Herausforderung, nur geht es miteinander immer besser. Und mit dem Bau einer Kirche beginnt die Geschichte, die wir nun mit einem Jubiläum feiern.
Ich finde es gut, wenn ein Jubiläum nicht nur die Vergangenheit feiert, sondern auch einen gemeinsamen Ausblick auf die Zukunft gibt. Deshalb gehören Gratulation und Glückwunsch wie bei einem Geburtstag zusammen: Herzlichen Glückwunsch zum „Geburdsdoog“ und für die Zukunft: „Alles Goure!“