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Wochenzeitung für die Gemeinde Eschenburg
Ausgabe 46/2025
Kirchliche Nachrichten
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300 Jahre Evangelische Kirche Hirzenhain –

Ein Fest des Glaubens und der Musik

Eschenburg/Hirzenhain (cs). Mit einem vielfältigen Festprogramm feierte die Evangelische Kirchengemeinde Hirzenhain am vergangenen Wochenende das 300-jährige Bestehen ihrer Dorfkirche. Unter dem Motto „1725-2025: Gott wohnt bei uns“ wurde das Jubiläum zu einem lebendigen Ausdruck von Erinnerung, Dankbarkeit und Hoffnung.

Am Donnerstagabend wurden die Festtage mit einer musikalischen Abendandacht eröffnet. Rund 100 Menschen, darunter auch Dekan Andree Best, waren der Einladung gefolgt. Pfarrer Michael Brück führte durch die Liturgie, begleitet von Informationen zur Geschichte und Musik aus dem Jahr 1725, Psalmworten, Gebet und gemeinsamem Gesang. Landeskirchenmusikdirektor i. R. Markus Leidenberger (Dresden) ließ auf der Orgel Musik von Johann Sebastian Bach und anderen Zeitgenossen aus den Jahren um 1725 erklingen. Im Anschluss stellte Pfarrer Brück die Festschrift „300 Jahre Evangelische Kirche Hirzenhain“ vor. Heiko Holighaus eröffnete die von ihm konzipierte Ausstellung zur Geschichte der Kirche und des Dorfes, die im „Alten Kindergarten“ zu sehen war. Der ehemalige langjährige Pfarrer i. R. Dietrich Eizenhöfer sprach ein Grußwort.

Der Freitag stand im Zeichen der Begegnung: Im Gemeindehaus lud die Kirchengemeinde bei Kaffee und Kuchen zum Verweilen ein, während die Ausstellung, die noch bis Sonntag geöffnet blieb, zahlreiche Besucher anlockte.

Am Samstagabend fand in der Kirche ein geistlicher Impuls mit Pfarrer Brück statt. Die Band der Kirchengemeinde (Matthias und Joscha Schmidt, Constantin Brück und Adrian Geiger) sorgte für die musikalische Untermalung. Die Pröpstin für den Bereich Nord-Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, war gekommen, um ein Grußwort zu sprechen. Im Anschluss an die Andacht hatte man Gelegenheit, sich bei Bratwurst und Brötchen, vegetarischen Speisen sowie heißen und kalten Getränken zu stärken. Heiko Holighaus bot Kirchturmführungen an, bei denen auch das Geläut der drei Glocken nicht fehlen durfte.

Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war ein ökumenischer Festgottesdienst am Sonntagmorgen. Menschen aus der Methodistischen und der Katholischen Kirche sowie aus der FeG waren gekommen, um mit der Evangelischen Kirchengemeinde Gottesdienst zu feiern. Parallel dazu fand der Kindergottesdienst mit Gemeindepädagogin Judith Klein und dem Kindergottesdienst-Team im Gemeindehaus statt. Unter der Leitung von Pfarrer Michael Brück und Pfarrer Eberhard Hoppe und der Mitwirkung des Gottesdienst-Teams gestalteten verschiedene musikalische Gruppen den feierlichen Rahmen. Der evangelische Posaunenchor, dirigiert von Martin und Florian Eizenhöfer, der Chor Surpr@ise, Leitung Torsten Reh, Kantor Johann Lieberknecht an der Orgel sowie Florian Eizenhöfer an der Trompete begeisterten mit festlicher Musik die etwa 180 Gottesdienstbesucher. Die Predigt hielt Kirchenpräsidentin Prof. Dr. Christiane Tietz (Darmstadt). Das Kirchenjubiläum stand unter dem Bibelwort aus der Offenbarung des Johannes, Kapitel 21, Vers 3, welches auch Thema der Predigt war. Prof. Dr. Tietz hob hervor, dass die Geschichte Gottes mit den Menschen ganz konkret auch in Hirzenhain spürbar war. Schon vor mehr als 700 Jahren gab es einen ersten Pfarrer im Höhendorf. Die jetzige Kirche wurde im Jahr 1725 fertig gestellt. In all dieser Zeit konnten die Menschen erleben, dass Gott ihnen nahekommt. Sie verglich das Leben in Hirzenhain mit einer Wüstenwanderung, denn leicht hatten es die Dorfbewohner nicht. In schweren Zeiten, ausgelöst durch Kriege oder Krankheiten, mussten sie sich gegenseitig trösten und helfen. Sie mussten sich daran erinnern, dass Gott trotz allem da ist. Prof. Dr. Tietz schloss ihre Predigt mit den Worten: So konnten und können Menschen erfahren, dass in aller Vorläufigkeit und Brüchigkeit dieser Welt gilt: Ja, Gott wohnt bei uns!

Im Anschluss an den Festgottesdienst bestand noch einmal die Möglichkeit, im Gemeindehaus bei Kaffee und Gebäck ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Auch die Ausstellung zur Geschichte der Kirche und des Dorfes war ein letztes Mal geöffnet.

Das Kirchenjubiläum verband Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise mit Musik, Gemeinschaft und Dankbarkeit für drei Jahrhunderte gelebten Glauben in Hirzenhain.

Die Festschrift zum Jubiläum „300 Jahre Evangelische Kirche Hirzenhain 1725-2025“ ist weiterhin für eine Spende zum Erhalt der Dorfkirche im Dorfladen und im Ev. Pfarramt Hirzenhain (Klein-Loh 2) sowie im Gemeindebüro in Eibelshausen, Eiershäuser Str. 14 (Ev. Gemeindehaus), erhältlich.