Wir haben uns fast ein halbes Jahrhundert über die Kosten des gemeinsamen Schwimmbades gestritten, nun fangen wir langsam an, uns über den Nutzen zu freuen. Freilich, bei den Haushaltsberatungen zum Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“ kommen alle Kosten auf den Prüfstand. Und auf der Ertragsseite gehören auch die Eintrittspreise zum Plan. Die letzte Preiserhöhung hatten wir 2016. Wir haben vieles getan, um den Betrieb des Bades und das wirtschaftliche Ergebnis zu verbessern bis hin zur Schuldenfreiheit - jetzt sind andere dran: Wenn das Land im Kommunalen Finanzausgleich keinen „Bonus für Bäder“ zur Entlastung der Betreiber-Kommunen verankert und der Bund seine Investitions-Förderung weiter aussetzt, sind - nach der anstehenden Sanierung - höhere Eintrittspreise zu beraten, hat die Verbandsversammlung beschlossen. Schulschwimmen und Schwimmenlernen sind wichtig, sagen viele. Ein Schwimmbad für alle braucht auch eine Finanzierung mit allen, sagen wir seit nunmehr zehn Jahren mit unserem Vorschlag „Bonus für Bäder“. In Schleswig-Holstein werden seit Jahren bereits über den Kommunalen Finanzausgleich Mittel an die Kommunen verteilt, die ein Schwimmbad betreiben. So unterschiedlich Schwimmbäder sein können - vor allem in Schleswig-Holstein - wird das Geld in dem Maße verteilt, wie im Wasser das Schwimmen gelernt wird. Dem Land Hessen müssen wir zwei Punkte klarmachen: Die Schwimmbadförderung in Hessen ist bei den Investitionen prima - und sie wird nur nachhaltig, wenn die Schwimmbad-Betreiber im Betrieb entlastet werden. Das geht nach dem Solidarmodell aus Schleswig-Holstein, was wir in Hessen unter dem Namen „Bonus für Bäder“ seit zehn Jahren fordern. „Eine Kommune ist nur so gut wie ihr Schwimmbad“, macht mein Satz gerade nach der Messe interbad und sportinfra die Runde. Der Umkehrschluss: Und die Politik in Kommune, Kreis, Land und Bund ist nur so gut, wie sie mit den Schwimmbädern umgeht, meint