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Wochenzeitung für die Gemeinde Eschenburg
Ausgabe 50/2023
Goure
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Miteinander gegen Einsamkeit

Einsamkeit ist das schlimmste Gebrechen, fast schon eine Volkskrankheit. Das ist mir bei den Altenheim-Besuchen aufgefallen, bei denen ich kurz vor Weihnachten Eschenburger im „Exil“ besuche.

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind ältere Menschen nicht häufiger einsam als Menschen im mittleren Alter. Warum sie dennoch besondere Aufmerksamkeit im Kampf gegen Einsamkeit benötigen, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Dr. Oliver Huxhold und Dr. Georg Henning am Deutschen Zentrum für Altersfragen (www.daz.de).

Ältere Menschen, die bereits einsam sind, haben größere Schwierigkeiten, diesen Zustand wieder zu überwinden als jüngere Menschen. Ursachen sind gesundheitliche Einschränkungen, negative Sichtweisen auf das eigene Älterwerden und fehlende soziale Aktivitäten – gute Ansätze, gemeinsam für mehr Miteinander zu sorgen.

Für die Altenheimbesuche, bei denen ich hoffentlich nach drei Jahren endlich wieder einzelne Eschenburger besuchen kann, hat sich der Kreis vergrößert. Als ich diesen Dienst vor 19 Jahren von Walter Jank übernommen habe, standen zwei Dutzend Namen auf der Liste. Im vergangenen Jahr waren es 82 Personen. Mittlerweile 20 Einrichtungen zwischen Ulmtal und Ewersbach, zwischen Breitscheid und Bad Endbach habe ich kennenlernen dürfen. Bei wem vergilbte Fotos an der Wand die letzten Kontakte zur Außenwelt widerspiegeln, der ist wirklich arm dran. Deshalb sind mir solche Besuche wichtig. Und für die Gemeinde ist wichtig, dass zwischen dem Altenheim vor Ort und der ambulanten Pflege zuhause nun auch zwei Tagespflegen eine Lücke schließen. Auch als Gemeinde sollten wir endlich wieder Angebote für Senioren starten. Der Kulturkreis plant eine Mundart-Veranstaltung für Jung und Alt und ein gemeinsames Singen und Musizieren für Chöre und Gruppen aus Eschenburg und Dietzhölztal. Da wird es doch hoffentlich auch mal wieder möglich sein, einen neuen Senioren-Nachmittag zu veranstalten.

Ihr

Götz Konrad

Bürgermeister