Das Jahr 2025 fängt mit Halbmast an. 27. Januar Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Zweite Weltkrieg ist 80 Jahre vorbei. Doch Geschichte ist geschehene Gegenwart - und ist nie vorbei. Bei hohen Geburtstagen, zu denen die Gemeinde gratuliert, wird mir das wieder bewusst. Wenn der heute 90-Jährige die Fliegerangriffe noch miterlebt hat und erzählt, wie er selbst Jahre nach dem Krieg den „Rosinenbombern“ der „Luftbrücke“ nach Berlin Steine hinterhergeworfen hat, erahnt man, was die Zeit mit jungen Menschen gemacht hat. Oder die 80-Jährige, die ihren Vater nie kennenlernen durfte, weil er kurz vor Kriegsende noch mit dem „Volkssturm“ eingezogen wurde und die Familie erst 17 Jahre von seinem sinnlosen Tod erfuhr - über den Suchdienst des Roten Kreuzes. Solche Schicksale, die Geschichten von Menschen und Familien, zeigen uns: Geschichte ist nie vorbei. Wir erinnern in jedem Jahr am Volkstrauertag an Krieg und Gewaltherrschaft, gedenken der Opfer und denken darüber nach, was wir selbst für den Frieden tun können. Beim jüngsten Volkstrauertag war in Eibelshausen „nur“ Ortsvorsteher Gerd Müller zur Stelle, als der Bürgermeister den Kranz der Gemeinde am Denkmal und eine Blumenschale am Massengrab der Zwangsarbeiter niederlegte. In diesem wichtigen Jahr 2025 ist am 16. November um 14 Uhr in Eibelshausen die Gedenkfeier der Gemeinde zum Volkstrauertag. Ich freue mich, wenn Ortsvorsteher und Bürgermeister Unterstützung erhalten. Es ist eine staatliche Veranstaltung - ausgerichtet von der Kommune als „Basis“ -, selten aber eine stattliche Zahl der Teilnehmer, bleibt aber immer Bürgerpflicht, wie ich meine. In Eibelshausen und Simmersbach sind 2017 die Bronzetafeln gestohlen worden. Uns war es wichtig, dass wieder Tafeln mit den Namen als Denkmal auf den Friedhof kommen. Der Ortsbeirat besorgte für die Lebensdaten der Opfer das Geburtsjahr, soweit es zu ermitteln war. Damit kann man nun ermessen, wie jung die meisten Kriegsopfer waren, die gestorben sind oder vermisst blieben. Die Namen aller (uns bekannten) Opfer, die auf den Tafeln stehen, haben wir auf der Internetseite www.eschenburg.de/volkstrauertag zusammengetragen. Dort sind auch weitere Informationen zu finden. Vergessen ist kein Umgang mit der Geschichte.