Am vergangenen Samstag wurde im zehnten Jahr von einer ehrenamtlichen Initiative unter der Federführung von Heike Römer aus Leidhecken zwischen Leidhecken und Staden ein Krötenzaun aufgebaut. Einige Kröten und Froscharten wandern ab Ende Februar zu ihren Laichgebieten, die sich auf der anderen Seite der Landesstraße befinden.
Neben dem NABU Bingenheim hat dieses Jahr der BUND Florstadt-Reichelsheim die Aktion tatkräftig unterstützt und auch über die Reichelsheimer Facebookgruppe beworben. So fanden sich dieses Jahr zahlreiche Helfer ein.
Obwohl der Boden teilweise sehr matschig war, konnte die Arbeit in zwei Stunden erfolgreich abgeschlossen werden. Entlang des Zaunes werden sich die Kröten nun in eingegrabenen Eimern sammeln. Dort müssen sie in den nächsten Wochen zweimal täglich eingesammelt und über die Straße gebracht werden. In den vergangenen Jahren wurden bis zu 1000 Kröten auf diese Art und Weise „gerettet“. Zu finden sind im Wesentlichen Erdkröten. Sie hören auf den biologischen Namen „Bufo Bufo“, sind bei uns die größte Krötenart und leben in Wäldern, im offenen Land und in Gärten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie zum Laichen/ zum Eier ablegen immer dieselben Teiche oder aufsuchen. Zu ihren Laichgewässern legen sie bis zu 5 Kilometer zurück und sollte auf diesem Weg eine stark befahrene Straße liegen, gelingt es nur einem kleinen Teil diese heil zu überqueren. Vor etlichen Jahren wurde auch schon die sehr seltene Knoblauchkröte gefunden; dies ist leider seit einigen Jahren nicht mehr vorgekommen. In Stresssituationen sondert diese einen Knoblauchgeruch ab, daher ihr Name. Neben Kröten können auch einzelne Molche sowie Grünfrösche in den Eimern dabei sein.
Da insgesamt der Bestand an Amphibien deutlich abgenommen hat, ist der Schutz der verbliebenen Bestände umso wichtiger! Nebenbei haben die ehrenamtlichen Naturschützer noch auf der gesamten Länge der beiden Zäune haufenweise leere Flaschen, Plastik und sonstigen Müll eingesammelt!
In den kommenden Wochen werden die Helfer nun abends und morgens die Eimer abgehen, die Amphibien einsammeln und an eine feuchte Stelle auf der anderen Straßenseite setzen. Ideale Wanderzeit ist eine feuchte Witterung und Nachttemperaturen über 5 Grad. Aktuell ist es nachts noch zu kalt und die Gruppe hofft, dass es nicht nur wärmer, sondern auch mal wieder regnerischer wird. Nähere Information über Krötenzäune bietet ein kleiner Film „NABU Amphibienschutz in der Wetterau“.